Soorösophagitis
Synonym: Candida-Ösophagitis
Englisch: esophageal candidiasis, candida esophagitis
Definition
Die Soorösophagitis ist eine Mykose der Speiseröhre, die durch den Pilz Candida albicans hervorgerufen wird. Sie tritt vor allem bei immundefizienten Patienten auf.
ICD10-Code: B37.81
Ätiologie
Candida albicans gehört zur normalen Flora des Oropharynx und des Darms. Wird das Immunsystem geschwächt, beispielsweise aufgrund von malignen Erkrankungen, Immunsuppressiva oder AIDS, kann die Besiedlung mit dem Pilz stark zunehmen, sodass sich schließlich eine Infektion manifestiert.
Symptome
In der Mehrheit der Fälle ist eine Soorösophagitis mit einer oralen Candidose assoziiert.
Diagnose
Bei Verdacht auf Soorösophagitis kann empirisch mit einer antimykotischen Therapie begonnen werden. Bessern sich die Symptome, gilt die Diagnose als gesichert. Tritt trotz Therapie keine Besserung ein, wird eine Ösophagogastroduodenoskopie durchgeführt. Hierbei zeigen sich plaqueartige, weißliche Beläge auf der Schleimhaut. Zur Diagnosesicherung erfolgt eine Biopsie mit anschließender histopathologischer Untersuchung. Der Nachweis von Hyphen in der PAS-Färbung ist beweisend für die Infektion.
Differentialdiagnosen
- Infektiöse Ösophagitis aufgrund anderer Erreger (HSV-Ösophagitis; CMV-Ösophagitis)
- Eosinophile Ösophagitis
- Medikamenteninduzierte Ösophagitis
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Infektion. Ist diese nur milde ausgeprägt, beginnt man eine Lokaltherapie mit Nystatin-Suspension oder Amphotericin B-Lutschtabletten über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen. Bei stärkerer Entzündung können Fluconazol, Ketoconazol oder Itraconazol per os verabreicht werden. Bei schwerem Verlauf werden Fluconazol, Voriconazol, Amphotericin B oder Caspofungin intravenös gegeben.
Quellen
- Pschyrembel; Soorösophagitis; abgerufen am 31.07.2023
- Riemann, Jürgen F. et al.; 2008; Gastroenterologie in Klinik und Praxis; Thieme; DOI: 10.1055/b-0034-79874