Nystatin
Handelsnamen: Candio-Hermal, Adiclair, Biofanal, Moronal, Lederlind, Mykundex u.a.
Definition
Nystatin ist ein Antimykotikum, das zur Therapie von Pilzinfektionen eingesetzt wird.
Indikationen
Vor allem Patienten mit einem geschwächten Immunsystem leiden oft an einer Infektion mit opportunistischen Erregern, weshalb gerade hier die prophylaktische Therapie mit einem Antimykotikum wie Nystatin indiziert ist. Hierzu gehören zum Beispiel Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten, wodurch aufgrund der zytostatischen Wirkung der Chemotherapeutika die Immunzellen nicht intakt sind. Aber auch HIV-Infizierte bzw. AIDS-Patienten sind wegen der erniedrigten Zahl an T-Helferzellen auf eine prophylaktische Einnahme des Arzneistoffes angewiesen.
Allgemeines
Nystatin ist ein Polyen-Makrolacton, das aus den Streptomyces noursei, einer Streptomyceten-Gattung isoliert wird.
Wirkmechanismus
Der Wirkstoff bindet das in der Zellmembran der Pilze vorkommende Ergosterol, wobei es hier eine höhere Affinität aufweist als an das menschliche Cholesterol, so dass es zu keinem zytostatischen Effekt kommt. Dadurch wird die Membran so beeinflusst, dass Poren entstehen. Diese Poren lassen wiederum Kaliumionen durch, so dass eine Ionenverschiebung eintritt und die Zelle dadurch verstirbt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Da Nystatin im Darm nicht resorbiert werden kann, kann es zu gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfällen kommen.
Rezepturen
- Hydrophile Nystatin-Creme 70 I.E./g (NRF 11.105.) ad 50,0 g
- Zinkoxid-Neutralöl 50% mit Nystatin 70 I.E./g (NRF 11.114.) ad 50,0 g
- Nystatin-Suspension 50 I.E./g (NRF 21.3.) ad 20,0 g
- Isotonische Nystatin-Suspension 100 I.E./ml (NRF 21.4.) ad 20,0 g
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