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Serotonerges Syndrom

(Weitergeleitet von Serotonin-Syndrom)

Synonym: Serotonin-Syndrom
Englisch: serotonin syndrome

1. Definition

Unter dem serotonergen Syndrom versteht man eine Kombination von verschiedenen vegetativen und neurologischen Symptomen, die durch einen erhöhten Serotoninspiegel hervorgerufen werden.

2. Ätiopathogenese

Das serotonerge Syndrom kann zum einen durch die erhöhte Dosierung von Medikamenten, die zu einer Erhöhung des Serotoninspiegels im Gehirn führen, hervorgerufen werden.

Zum anderen entsteht das serotonerge Syndrom durch eine Kombination von zwei Medikamenten, die beide den Serotoninspiegel erhöhen. Es ist ebenfalls möglich, dass ein bestimmtes Medikament den Abbau des Medikaments hemmt, das über eine Erhöhung des Serotoninspiegels wirkt. Trotz niedriger Dosierung wird auf diese Art und Weise ein erhöhter Spiegel hervorgerufen.

Zu den Medikamenten, die über eine Erhöhung des Serotoninspiegels im Gehirn wirken, gehören verschiedene Gruppen von Antidepressiva wie z.B. die SSRI, die MAO-Hemmer, die trizyklischen Antidepressiva, Venlafaxin oder Mirtazapin.

Bei der kombinierten Verordnung dieser Medikamente sollte an die Möglichkeit der Entwicklung eines serotonergen Syndroms gedacht werden.

Wechselwirkungen mit Opioiden (z.B. Tramadol) oder Triptanen können ebenfalls zu gefährlich hohen Serotoninspiegeln führen.

3. Klinik

Das serotonerge Syndrom imponiert durch neurologische und vegetative Symptome.

Zu den möglichen neurologischen Symptomen gehören ein Rigor, ein Tremor, eine Akathisie und Myoklonien. Weiterhin möglich sind Krampfanfälle, Parästhesien sowie eine generalisierte Reflexsteigerung.

Zusätzlich sind eine Verwirrtheit, eine Somnolenz bis hin zum Koma, Desorientierheit, Erregungszustände und ein agitiertes Delir möglich.

Zu den möglichen vegetativen Symptomen gehören Schwitzen, Diarrhoe, Übelkeit und Erbrechen, eine Tachykardie und Schmerzen im Abdomen.

4. Differenzialdiagnose

Differenzialdiagnostisch sollte an ein anticholinerges Syndrom gedacht werden, bei dem sich jedoch auch typische anticholinerge Symptome wie z.B. eine Obstipation, ein Harnverhalt und eine Mydriasis beobachten lassen.

Das maligne neuroleptische Syndrom sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Selbstverständlich sollten auch organische Ursachen (z.B. eine Meningoenzephalitis) als Ursache der Symptome ausgeschlossen werden. Psychiatrische Erkrankungen (wie z.B. die Depression) können ähnliche Symptome verursachen und sollten ebenfalls bedacht werden.

5. Diagnostik

Die Diagnose kann aus der Medikamentenanamnese und der Klinik gestellt werden. Häufig wird jedoch nicht an die Möglichkeit eines serotonergen Syndroms gedacht.

6. Therapie

Die Therapie besteht im Absetzen der Medikamente bzw. in der Dosisreduktion. Der betroffene Patient sollte intensiv überwacht und ggf. auf eine Intensivstation verlegt werden.

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