Q-Fieber (Hund)
Synonym: Coxiellose
Englisch: query fever
Definition
Das Q-Fieber ist eine Infektionskrankheit beim Hund, die durch Bakterien der Gattung Coxiella hervorgerufen und zur Gruppe der Rickettsiosen gezählt wird.
Ätiologie
Coxiella burnetii ist ein gramnegatives und obligat intrazellulär lebendes, kokkoides Bakterium. Eine Besonderheit des Bakteriums ist, dass es in zwei morphologisch verschiedenen Zellstadien vorliegen kann:
- die metabolisch aktive und obligat intrazelluläre großzellige Form (vegetatives Stadium), die sich durch Querteilung vermehrt und
- die inaktive kleinzellige Form, die sich außerhalb des Körpers befindet und äußerst widerstandsfähige Sporen ausbildet.
Epidemiologie
Die Coxiellose ist eine weltweit vorkommende Infektionskrankheit, die regional unterschiedlich stark auftritt. Sie kommt vor allem bei Rindern und Schafen vor, wobei auch andere Säugetiere erkranken können. Als Reservoirwirte gelten Haus- und Wildtiere sowie Ektoparasiten (ca. 40 verschiedene Zeckenarten und andere Ektoparasiten).
Pathogenese
Es wird angenommen, dass der Pathomechanismus bei Tieren ähnlich ist wie beim Menschen.
Hunde infizieren sich vorwiegend über Zeckenbisse. Nachdem die Bakterien in den Wirt eingedrungen sind, vermehren sie sich in Makrophagen, Endothelzellen und Gefäßen, im Atmungstrakt, in den Nieren und in Epithelzellen der serösen Häute. Häufig verläuft die Infektion subklinisch, wobei es sehr oft zu einer bis zu 70 Tage andauernden Erregerausscheidung kommt (z.B. über die Milch, den Urin, Speichel, Kot und insbesondere über Fruchtwasser und Plazenta).
Klinik
Diagnose
Der Erregernachweis gestaltet sich schwierig. Die Diagnose kann mittels Immunfluoreszenztest oder mithilfe einer PCR (z.B. aus Gewebeproben) gesichert werden.
Kreuzreaktionen mit Bartonella henselae sind möglich.
Therapie
Aufgrund der Seltenheit fehlen gesicherte Literaturangaben über eine effektive Antibiose. Eine Wirksamkeit zeigen Tetrazykline (22 bis 30 mg/kgKG TID), Chloramphenicol (15 bis 30 mg/kgKG TID) und Doxycyclin (10 mg/kgKG BID), jedoch lässt sich dadurch keine Erregerfreiheit erzielen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Prophylaxe
Neben der Ektoparasitenprophylaxe (z.B. Pyrethroide) sollte der Kontakt mit Landwirtschaftsprodukten wie z.B. Milch oder Nachgeburtsteilen sowie Ausscheidungen von erkrankten Nutztieren vermieden werden.
Zoonotische Bedeutung
Eine direkte Erregerübertragung vom Hund auf den Menschen kommt sehr selten vor. Das größte Infektionsrisiko besteht bei der Geburtshilfe infizierter Hündinnen.
Quellen
- Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.
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