Pleuraempyem
Synonym: Pyothorax
Englisch: pleural empyema
Ätiologie
Ein Pleuraempyem ist als schwerwiegende Komplikation einer Pleuritis zu betrachten. Es entsteht vor allem im Rahmen ausgedehnter bakterieller Pneumonien und insbesondere bei Lungenabszessen.
Auch in Betracht zu ziehen ist die Keimeinschleppung im Rahmen einer Sepsis oder die Kontamination nach Trauma (z.B. bei Pneumothorax) oder Perforation des Ösophagus.
Als bakterielle Erreger kommen vor allem in Frage:
- Streptococcus pneumoniae und weitere Streptokokken-Arten
- Staphylococcus aureus
- Pseudomonas aeruginosa (vor allem nosokomial)
- Escherichia coli
- Klebsiella
Symptome
In der Regel bestehen Fieber, Husten und Nachtschweiß.
Die Symptomatik eines Pleuraempyems kann jedoch unter der Therapie einer begleitenden Pneumonie sehr mild sein.
Diagnostik
Die Diagnose kann definitiv durch eine Punktion des Pleuraempyems und nachfolgender Untersuchung des Sekrets gestellt werden. Verdacht besteht bei hinweisender Anamnese und auffälliger Bildgebung (Röntgen-Thorax und insbesondere CT-Thorax).
Stadien
Stadium 1 | Stadium 2 | Stadium 3 |
---|---|---|
exsudative Phase (trübes Sekret) | fibrinös-purulente Phase (eitrig-trübes Sekret) | vernarbende, organisierende Phase (eitriges Sekret) |
Charakteristik des Punktats
- pH < 7,1
- LDH > 1000 U/l
- Glucose < 40 mg/dl bzw ≤ 2,2 mmol/l
- hohe Anzahl polymorphkerniger neutrophiler Granulozyten
- häufig positiver Bakteriennachweis
Radiologie
Bei CT-Untersuchungen kann die Flüssigkeitsansammlung Gasbläschen enthalten. Weiterhin ist die Pleura verdickt und nimmt Kontrastmittel auf. An den Rändern des Empyems ist eine Aufspaltung der Pleura in das viszerale und parietale Blatt zu erkennen. Dieses "Split-Pleura-Zeichen" ist hilfreich bei der Differenzierung eines Empyems von einem parapneumonischen Pleuraerguss oder einem peripheren Lungenabszess.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß des Empyems. Häufig kann mit der Gabe wirksamer Antibiotika und einer entlastenden Thoraxdrainage eine Heilung herbeigeführt werden.
Therapieresistente Verläufe sollten mit thorakoskopischer Unterstützung ausgeräumt werden. Alternativ kann auch das Einspritzen von tPA in das Empyem versucht werden.
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