Plasmakalium
Synonym: Kalium im Plasma
Definition
Das Plasmakalium ist die Konzentration von Kalium im Blutplasma.
Hintergrund
Nach den Richtlinien zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen in der Version von 2023 ist die Verwendung von Blutserum für die Bestimmung der Kaliumkonzentration nicht mehr zulässig. Beim Gerinnungsvorgang tritt Kalium aus den Thrombozyten aus, sodass die Messwerte nicht die in-vivo-Gegebenheiten widerspiegeln. Stattdessen wird Blutplasma verwendet.
siehe auch: Serumkalium
Material
Für die Diagnostik wird 1 ml Heparinplasma verwendet. Eine zu lange Venenstauung kann falsch hohe Kaliumwerte bedingen.
Referenzbereich
Der Referenzbereich der Plasmakalium-Konzentration liegt beim Erwachsenen zwischen
- 3,4 bis 4,5 mmol/l
Hinweis: Referenzwerte sind häufig vom Messverfahren abhängig und können von den o.a. Werten abweichen. Ausschlaggebend sind die Referenzwerte, die vom Labor angegeben werden, das die Untersuchung durchführt.
Bei einem erniedrigten Plasmakalium-Wert spricht man von einer Hypokaliämie oder Hypokalämie, bei einem erhöhten Wert von einer Hyperkaliämie oder Hyperkalämie.
Interpretation
Erhöhte Werte
- Hämolyse, sowohl in vivo als auch in der Blutprobe (Pseudohyperkaliämie)
- verminderte renale Ausscheidung (z.B. Niereninsuffizienz, Hypoaldosteronismus, kaliumsparende Diuretika)
- Austritt von Kalium aus dem Gewebe (Zellzerfall)
- übermäßige Zufuhr, z.B. durch Medikamente oder Infusionen
- Verteilungsstörung (z.B. Azidose, Diabetes mellitus)
Erniedrigte Werte
- Verteilungsstörung
- Alkalose
- Insulingabe
- Katecholaminerhöhung
- Hypothermie
- erhöhte renale Ausscheidung, vor allem bei Diuretikagabe
- verminderte Zufuhr durch Mangelernährung (selten)
- gastrointestinaler Verlust (z.B. Diarrhoe, Erbrechen, Laxantienabusus, Magensaftdrainage)
- Pseudohypokaliämie bei Leukozytose
Präanalytik
Ein artifiziell erhöhtes Plasmakalium tritt nach zu langer Lagerung bzw. Transport von Vollblutproben auf. Die Kaliumkonzentration in Erythrozyten ist 25-mal höher als im Plasma. Dieser Konzentrationsgradient wird durch eine Natrium-Kalium-Pumpe aufrechterhalten. Bei Kühlschranktemperatur oder wenn die Glukose in der Blutprobe verbraucht ist, hört diese Funktion auf und das Plasmakalium steigt.
Auch Hämolyse in vitro, beispielsweise durch Blutentnahme mit zu hohem Sog, führt zu erhöhtem Plasmakalium. "Falsch" hohes Plasmakalium (es handelt sich nicht um einen Messfehler) ist ein häufiger präanalytischer Fehler.
um diese Funktion zu nutzen.