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Peroneusparese

Synonyme: Peronaeusparese, Peronäuslähmung, Fibularisparese, Fibularislähmung
Englisch: peroneal nerve palsy

1. Definition

Unter dem Begriff Peroneusparese versteht man eine Läsion des Nervus peroneus communis.

2. Ätiopathogenese

Die exponierte Lage des Nervus peroneus communis im Bereich des Fibulaköpfchens führt dazu, dass der Nerv sehr anfällig für eine Schädigung durch mechanischen Druck ist. Patienten, die nur wenig Muskel- und Fettgewebe besitzen oder in kurzer Zeit sehr viel Gewicht verlieren, sind schneller von einer Läsion betroffen.

Aber auch eine Fraktur der Fibula, ein Unterschenkelgips mit schlechter Polsterung des Fibulaköpfchens, ein Kompartmentsyndrom sowie ein längeres Übereinanderschlagen der Beine können zu einer Läsion des Nerven führen.

Ein Ganglion, ein Neurinom, ein Tumor und eine Baker-Zyste können ebenfalls Ursache einer Peroneusparese sein.

3. Klinik

Der Nervus peroneus communis teilt sich in den Nervus peroneus superficialis, welcher den Musculus peroneus longus und den Musculus peroneus brevis versorgt, sowie in den Nervus peroneus profundus, welcher für die Innervation des Musculus tibialis anterior, Musculus extensor digitorum longus, Musculus extensor hallucis longus, Musculus extensor digitorum brevis und Musculus extensor hallucis brevis verantwortlich ist. Zusätzlich werden der laterale Unterschenkel und der Fußrücken sensibel versorgt.

Ein Ausfall des Nervus peroneus communis führt somit zu einer Parese der Fußheber und der Zehenheber, was zum so genannten Steppergang führt. Weiterhin kann der Fuß nur noch in geringem Maße proniert werden.

Sensibilitätsstörungen werden im Bereich des lateralen Unterschenkels und des Fußrückens angegeben.

4. Differenzialdiagnose

Differenzialdiagnostisch sollte an ein L5-Syndrom gedacht werden. Jedoch führt dieses Syndrom zusätzlich zu Schmerzen im betroffenen Dermatom sowie zu einer Abschwächung des Tibialis-posterior-Reflexes. Weiterhin wird zusätzlich eine Parese des Musculus gluteus medius beobachtet.

5. Diagnostik

Grundlage der Diagnostik ist zunächst eine gründliche Anamnese und neurologische Untersuchung. Häufig zeigt sich eine Druckdolenz des Nerven im Bereich des Fibulaköpfchens, was auch als Tinel-Zeichen bezeichnet wird. Die Elektroneurographie zeigt eine Leitungsverzögerung im Bereich des Fibulaköpfchens.

6. Therapie

Wenn eine Grunderkrankung vorliegt (z.B. Tumor oder Baker-Zyste), sollte diese behandelt werden. Ansonsten erfolgt einer physiotherapeutische Wiederherstellung der Muskelkraft. In ausgeprägten Fällen kann die Verordnung einer Peroneusschiene sinnvoll sein. Es sollte darauf geachtet werden, dass jegliche weitere Traumatisierung vermieden wird (z.B. durch die Vermeidung kniender Tätigkeiten).

7. Prognose

Die Prognose ist gut. Je nach Ausmaß der Schädigung dauert es wenige Tage bis einige Monate, bis die Muskelfunktion wieder hergestellt ist.

Fachgebiete: Neurologie

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21.03.2024, 09:05
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