Perirenale Pseudozyste (Katze)
Definition
Vorkommen
Perirenale Pseudozysten werden vorwiegend bei älteren (im Durchschnitt 11 Jahre) Katzen gesehen. Etwa ein Drittel aller betroffenen Tiere sind Langhaarkatzen oder Siamesen.
Ätiologie
Die genauen Auslöser sind noch (2021) nicht vollständig geklärt. Als auslösende Mechanismen sind jedoch Traumata, Nierentumoren, FIP oder eine granulomatöse Nephritis beschrieben.
Bei 75 % der betroffenen Katzen liegt gleichzeitig auch eine chronische Niereninsuffizienz (CNI) vor.
Pathogenese
Die Pathogenese ist unklar.
Klinik
Bei der klinischen Untersuchung zeigen sich uni- oder bilateral massiv vergrößerte Nieren. Da die perirenalen Pseudozysten oftmals eine beachtliche Größe (zwischen 8 und 12 cm) erreichen, können sie auch das 2- bis 3-fache der Nierengröße annehmen.
Die zusätzlichen klinischen Symptome richten sich nach der Funktionskapazität der Nieren und den begleitenden Erkrankungen (z.B. Polyurie, Polydipsie und Dehydratation bei chronischer Niereninsuffizienz).
Differenzialdiagnosen
Zu den wichtigsten Differenzialdiagnosen zählen:
Diagnose
Die Diagnose kann im Rahmen einer abdominalen Ultraschalluntersuchung gestellt werden. Eine uni- oder bilaterale Ansammlung von anechoischer Flüssigkeit zwischen Nierenkapsel und Parenchym ist pathognomonisch.
Da etwa 50 % aller Katzen, die an perirenalen Pseudozysten erkrankt sind, zusätzlich an einer bakteriellen Harnwegsinfektion leiden, sollte immer der Harn steril entnommen (z.B. mittels Harnkatheter) und kultiviert werden.
Therapie
Zur Therapie stehen entweder eine ultraschallgestützte Drainage oder eine chirurgische (laparoskopische) Drainage und eine anschließende Resektion der Zystenwand zur Auswahl.
Prognose
Quelle
- Beck JA, Bellenger CR, Lamb WA, Churcher RK, Hunt GB, Nicoll RG, Malik R. Perirenal pseudocysts in 26 cats. Aust Vet J. 2000 Mar;78(3):166-71. doi: 10.1111/j.1751-0813.2000.tb10585.x. PMID: 10860154.
Literatur
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7
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