Numb-Chin-Syndrom
Englisch: numb chin syndrome
Definition
Als Numb-Chin-Syndrom, kurz NCS, bezeichnet man Sensibilitätsstörungen im Bereich des Nervus mentalis aus dem Nervus alveolaris inferior. Es handelt sich dabei um eine Hypästhesie, Parästhesie oder Anästhesie im Versorgungsbereich des Nerven.
Im deutschen Sprachraum wird dieses Symptom als Vincent-Syndrom bzw. Vincent-Zeichen gelabelt.
Ätiologie
Die häufigste Ursache des Numb-Chin-Syndroms sind zahnärztliche bzw. oralchirurgische Eingriffe, wie Zahnextraktionen (Weisheitszähne), endodontische Behandlungen, Implantationen oder Lokalanästhesien. Sie können zu einer iatrogenen Nervschädigung und folglich zum Numb-Chin-Syndrom führen. Als weitere Ursachen für das Numb-Chin-Syndroms kommen in Frage:
- Osteomyelitis der Mandibula, Abszesse
- Tumoren: Lymphome, Leukämien, Metastasen (Mammakarzinom, Prostatakarzinom u.a.)
- Trauma: Unterkieferfraktur, Druckschädigung durch schlecht sitzenden Zahnersatz
- Systemerkrankungen: Diabetes mellitus, Amyloidose, Sarkoidose, Multiple Sklerose, Dermatomyositis, Riesenzellarteriitis, SLE u.a.
- Infektionen: HIV, HSV, Lues, Lyme-Borreliose
- Strahlentherapie
- Toxine
- Arzneistoffe: Bisphosphonate, Mefloquin, Allopurinol, Interferon-alpha
Fachgebiete:
Neurologie, Zahnmedizin
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