Nephrotoxizität
Definition
Als Nephrotoxizität bezeichnet man die Eigenschaft einer Substanz, schädigend auf die Nieren zu wirken. Die auslösenden Stoffe nennt man Nephrotoxine.
Hintergrund
Die von Nephrotoxinen verursachte Nierenveränderung ist eine toxische Nephropathie. Sie äußert sich in histologischen Veränderungen des Nierengewebes und einer Verschlechterung der Nierenfunktion.
Einteilung
Primäre Nephrotoxine
Als Nephrotoxine mit einem direkten Einfluss auf Zellen/Zellstoffwechsel und Gewebe der Nieren kommen unter anderem folgende Substanzklassen in Betracht:
- Schwermetalle (z.B. Cadmium)
- Herbizide
- Pestizide
- Medikamente (z.B. Analgetika, Antibiotika, Antiepileptika, Zytostatika, Methämoglobinbildner, Immunkomplexbildner)
- Oxalate
- Lösungsmittel
- Kontrastmittel
- einige biogene Giftstoffe (Toxine wie z.B. Orellanin)
Sekundäre Nephrotoxine
Neben einer direkten Giftwirkung auf Nierenzellen und -gewebe ist auch eine sekundäre Schädigung der Nieren durch Toxine möglich. Diese kommt z.B. nach Vergiftungen durch Myotoxine (Seeschlangengifte, Pilzgifte, Arzneistoffe) oder Hämolysine (z.B. im Gift der Seewespe) vor. Dabei gelangen im Zuge einer unter Umständen massiven Rhabdomyolyse oder Hämolyse Zellbestandteile sowie Myoglobin bzw. Hämoglobin ins Blut. Diese Abbauprodukte gelangen mit dem Blutkreislauf in die Nieren. In der Folge kann es zu einer akuten Tubulusnekrose kommen, die zu einem akuten Nierenversagen führt.
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- Bildquelle Podcast: © blackieshoot / Unsplash
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