Neuropeptid Y
Synonym: NPY
Definition
Neuropeptid Y ist ein Polypeptid, das zu den Neurotransmittern zählt.
Biochemie
Neuropeptid Y ist aus 36 Aminosäuren aufgebaut. Es bindet an den Neuropeptid-Y-Rezeptor, einen metabotropen Rezeptor, der zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehört. Strukturell ist Neuropeptid Y mit dem pankreatischen Polypeptid (PP) und dem Peptid YY verwandt.
Vorkommen
Neuropeptid Y findet sich vor allem in den Nervenzellen des Gehirns, wo es in relativ hohen Konzentrationen vorkommt. Darüber hinaus ist es ein Transmitter des autonomen Nervensystems - insbesondere der noradrenergen Neurone. Auch im Magen wird die Substanz in relevanten Mengen sezerniert.
Funktion
Neuropeptid Y hat eine Vielzahl von Funktionen, die zur Zeit (2022) nur zum Teil erforscht sind bzw. verstanden werden. Neuropeptid Y spielt - zusammen mit Leptin und anderen Hormonen - eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Hungergefühls und des Fetthaushalts. Neuropeptid Y wirkt orexigen und steigert somit den Appetit und die Nahrungsaufnahme. Leptin führt zu einer verminderten Neuropeptid-Y-Bildung und Ausschüttung im Hypothalamus.
Weiterhin wird eine Beteiligung von Neuropeptid Y bei folgenden physiologischen Prozessen diskutiert:
- Steuerung des zirkadianen Rhythmus
- Steuerung der Stress- und Angstreaktion
- Steuerung der Motilität des Gastrointestinaltrakts
- Regulation des Gefäßwiderstands
- Sexualfunktion
In Tierexperimenten kam es durch Blockierung des NPY-Gens zu einem erhöhten Auftreten von Krampfänfallen. Deshalb wird vermutet, dass Neuropeptid Y Krampfanfälle kontrolliert und damit die Bereitschaft zu Krampfanfällen herabsetzt.