NADP
Synonyme: Nicotinamidadenindinukleotidphosphat, Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid-Phosphat, NADPH
Englisch: nicotinamide adenine dinucleotide phosphate
Definition
NADP ist ein Coenzym, das Elektronen und Wasserstoff binden und übertragen kann. Es gehört zur Gruppe der Redoxcoenzyme und ist an Redoxreaktionen beteiligt. Die protonierte bzw. reduzierte Form wird als NADPH bezeichnet, die oxidierte Form als NADP+.
Chemie
Biochemie
Die Synthese von NADP+ geht von NAD+ aus, das entweder aus einer de-novo-Synthese oder einem Salvage Pathway stammt. Durch die NAD+-Kinase werden Phosphatgruppen an das Molekül angehängt.
Bei Dehydrierungen wird neben der Reduktion von NADP+ zu NADPH noch ein Proton (H+) freigesetzt. Deshalb findet man häufig die vereinfachte Schreibweise NADPH2 für NADPH + H+. NADPH und das Proton sind jedoch nicht chemisch verbunden, sondern werden nur simultan gebildet.
Funktionen
NADPH wird im Gegensatz zum NAD bei anabolen Stoffwechselvorgängen als Wasserstoffüberträger benötigt. In pflanzlichen Zellen spielt es eine entscheidende Rolle bei den Reaktionen der Photosynthese.
In menschlichen (tierischen) Zellen wird NADP bzw. NADPH unter anderem verwendet:
- bei der Fettsäuresynthese als Wasserstoffdonor
- im Pentosephosphatweg
- als Oxidationspartner für Glutathion
- bei der Biotransformation
- in der Cholesterinsynthese
- beim Hämabbau im retikuloendothelialem System
- im Polyolweg
- bei der Decarboxylierung von Malat durch das NADP-abhängige Malatenzym
- als Reaktionspartner für Isocitrat durch die Isocitrat-Dehydrogenase
- als Coenzym der Glutamatdehydrogenase
- als Coenzym der NADPH-Oxidase bei
- der Biosynthese der Schilddrüsenhormone
- der Synthese von Hyperoxid-Anionen (O2·–) in neutrophilen Granulozyten
- beim Abbau der Pyrimidinnukleotide
- als Substrat der NAD(P)+-Transhydrogenase
- als Wasserstoffdonor für die Regeneration von Thioredoxin und Tetrahydrobiopterin
Darüber hinaus können Pflanzen im Rahmen der Photosynthese NADPH bilden.