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Molluscum contagiosum

(Weitergeleitet von Mollusca contagiosa)

Synonyme: Dellwarze, Epithelioma molluscum, Epithelioma contagiosum
Englisch: molluscum contagiosum

1. Definition

Bei den Mollusca contagiosa handelt es sich um eine vor allem bei Kindern auftretende, harmlose Viruserkrankung der Haut.

2. Ätiologie

Mollusca contagiosa entstehen durch Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus (Molluscipoxvirus), einem zur Familie der Pockenviren gehörenden Krankheitserreger.

3. Epidemiologie

Die Erkrankung tritt weltweit auf, mit einer etwas höheren Inzidenz in den Tropen und Subtropen. In der Mehrheit sind Kinder bis zu 5 Jahren betroffen. Ein zweiter Erkrankungsgipfel besteht bei jüngeren Erwachsenen (15 bis 29 Jahre).

4. Übertragung

Die Übertragung des Virus erfolgt durch Kontaktinfektion oder Schmierinfektion - Sexualkontakt und Kleidungsstücke eingeschlossen. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten. Patienten mit Hauterkrankungen, welche die regelrechte Barrierefunktion der Haut einschränken (z.B. Ekzem), können leichter erkranken.

5. Symptome

Die Infektion zeigt sich in der Entstehung von isoliert stehenden, glänzenden Papeln mit zentraler Delle. Die Farbe der Läsionen kann sehr unterschiedlich sein, zum Beispiel normal hautfarben, transluzent, weiß oder sogar gelb.

Der Durchmesser der Papeln liegt im Schnitt zwischen 2 und 6 mm, es können jedoch auch kleinere und größere Effloreszenzen auftreten. Auch ein Konfluieren einzelner Mollusca ist möglich. In der zentralen Delle befindet sich das sogenannte Molluscumkörperchen, eine teigige bis krümelige Masse, welche Viren enthält.

Die Anzahl der Mollusca contagiosa kann von wenigen (1 bis 20) Einzelläsionen bis zum disseminierten Auftreten von mehreren hundert Papeln reichen. Neben Rumpf und Extremitäten sind häufig Genitale und Gesicht (besonders die Augenlider) betroffen.

Die Verlaufsdauer der Erkrankung ist individuell sehr unterschiedlich. In der Regel sieht man einen selbstlimitierenden Verlauf, bei dem die Läsionen nach einigen Wochen verschwinden. Eine Persistenz über Monate bis Jahre ist jedoch möglich.

6. Diagnostik

Die Diagnose wird meist klinisch gestellt. Ergänzend kommt die histologische Untersuchung von Stanzbiopsien infrage. Hier lassen sich intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen (Henderson-Patterson-Körperchen) in der HE-Färbung finden.

7. Therapie

In den meisten Fällen bilden sich die Dellwarzen nach wenigen Wochen bis Monaten spontan zurück, sodass eine chirurgische Intervention aufgrund der damit verbundenen Narbenbildung zurückhaltend erfolgen sollte.

Medikamentös können die Warzen mit Imiquimod, Cantharidin[1] und Berdazimer[2] behandelt werden. Auch für den Off-Label-Einsatz von Cimetidin werden Therapieerfolge berichtet.

Für die chirurgische Abtragung einzelner Warzen bieten sich verschiedene Verfahren an:

8. Quellen

  1. Keam SJ. Cantharidin Topical Solution 0.7%: First Approval. Paediatr Drugs. 2024
  2. Full Prescribing Information Zelsuvmi, FDA, abgerufen am 04.02.2024
Stichworte: Haut, Virusinfektion, Warze

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27.10.2024, 19:40
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