Imiquimod
Handelsname: Aldara®
Englisch: Imiquimod
Definition
Imiquimod ist ein topisch applizierter Immunmodulator, der unter anderem zur Behandlung von Basalzellkarzinomen, aktinischen Keratosen und Feigwarzen (Condylomata acuminata) eingesetzt wird.
Chemie
Wirkmechanismus
Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. In vitro stimuliert Imiquimod die Produktion von Zytokinen durch Makrophagen und andere Immunzellen. In erster Linie werden die Zellen zur Synthese von Interferon (IFN-α), Interleukin-12 (IL-12) und Tumornekrosefaktor (TNF-α) angeregt. Außerdem soll Imiquimod die Umwandlung von naiven T-Helferzellen in Th1-Effektorzellen unterstützen. Im Effekt ergibt sich eine antivirale und antitumorale Aktivität.
Andere Forschungsarbeiten gehen davon aus, dass Imiquimod die Toll-like-Rezeptoren 7 und 8 (TLR7, TLR8 von Mastzellen aktivieren kann. TLR7 soll Mastzellen nach Behandlung mit Imiquimod dazu stimulieren, das Signalprotein CCL2 in erhöhter Menge zu produzieren. CCL2 wiederum führt dazu, dass Immunzellen, insbesondere plasmazytoide dendritische Zellen (pDCs), in der behandelten Hautregion rekrutiert werden.
Indikationen
Die zugelassenen Indikationen von Imiquimod sind länderspezifisch. Die Substanz wird unter anderem eingesetzt bei:
- Feigwarzen (Condylomata acuminata)
- Aktinischer Keratose
- oberflächlichen Basalzellkarzinomen (im Frühstadium)
- Morbus Bowen
In klinischen Prüfungen wurde auch der Einsatz bei Dellwarzen (Mollusca contagiosa) und Plantarwarzen getestet. Darüber hinaus wird Imiquimod auch zur präoperativen Verkleinerung von Basalzellkarzinomen und Lentigo maligna-Befunden im Rahmen der Mohs-Chirurgie eingesetzt.
Nebenwirkungen
Unter der Therapie mit Imiquimod kann es lokal zu starken entzündlichen Hautreaktionen kommen.