Mittelfrequenztherapie
Definition
Unter der Mittelfrequenztherapie versteht man eine Form der Elektrotherapie, die mit Strom mittlerer Frequenz (1 - 100 kHz) erfolgt.
Indikationen
Indikationen für die Mittelfrequenztherapie sind ein fehlendes Muskelgefühl, eine mangelnde Muskelaktivierung sowie eine Muskeltonisierung oder Muskeldetonisierung bei Periathropathien oder bei partieller oder kompletter Denervierung bei Neuropathien.
Kontraindikationen
Die Mittelfrequenztherapie sollte nicht angewendet werden bei entzündlichen Erkrankungen an Venen und Arterien, bei Metallimplantaten im Anwendungsgebiet, bei Patienten mit Herzschrittmacher sowie bei Hautverletzungen.
Wirkung und Wirkmechanismus
Mit der Mittelfrequenztherapie können Muskelfasern aktiviert werden, so dass dem Patienten ein Muskelgefühl vermittelt wird. Weiterhin entsteht durch die Aktivierung der Skelettmuskulatur, eventuell auch durch eine Wirkung auf die glatte Muskulatur in den Gefäßwänden, eine Hyperämie, Weiterhin wird von den Patienten ein Schwirren am Applikationsort beschrieben, wobei eine Analgesie jedoch nicht auftritt.
Formen
Zum einen können sinus- oder rechteckförmige Ströme mit Frequenzen um 50 Hz eingesetzt werden, die wie die Reizströme der Niederfrequenztherapie wirken.
Möglich ist ebenfalls die Anwendung zweier Interferenzströme mit ähnlichen Frequenzen und im Zielgewebe durch eine Interferenz zu ihrer Wirkung führen.
Eine dritte Form der Mittelfrequenztherapie sind Mittelfrequenzströme mit langsamer Modulationsfrequenz, welche zur muskeltonisierenden Wirkung der Mittelfrequenztherapie führen.