Interferenztherapie
Abkürzung: IFT, NEMEC
Synonyme: Interferenzstromstherapie, Interferenzstrombehandlung,
Mittelfrequenztherapie
Definition
Als Interferenztherapie bezeichnet man ein Verfahren der Elektrotherapie, bei dem mittelfrequente Ströme zum Einsatz kommen. Das Verfahren wurde 1940 durch den österreichischen Physiker Dr. Hans Nemec entwickelt. Die Wirksamkeit konnte bislang nicht ausreichend durch Studien belegt werden.
Hintergrund
Mittelfrequente Ströme sind biphasisch, sie haben keine galvanische Komponente. Sie sollen durch eine Überlagerung im Inneren des Gewebes eine spontane Erregung im Eigenrhythmus hervorrufen. Der elektrische Strom wird dabei nicht wie bei der gewöhnlichen Reizstromtherapie durch einen Stromkreis, sondern durch zwei Stromkreise zugeführt. Diese Stromkreise sollen sich am Behandlungsareal überkreuzen (die Elektroden liegen einander diagonal gegenüber). Je nach Krankheitsbild beträgt die Behandlungsdauer zwischen 5 und 15 Minuten. Die Behandlungen finden meist 2-5 Mal pro Woche statt.
Frequenz
Für die Interferenztherapie können sowohl konstante Frequenzen als auch rhythmische Frequenzen für die Behandlung gewählt werden. Die Wahl der Frequenz hängt vom Typ des Gewebes ab. Höhere Frequenzen (90-100Hz) sollen den Sympathikus dämpfen, zu Analgesie und zu einer Regulation des Zellstoffwechsels führen. Der niedrigere Frequenzbereich soll vor allem auf die Motorik wirken.
Indikationen
- Schmerzen am Bewegungsapparat (z.B. Ischialgien, Lumbalgien, Diskusprolaps, Distorsionen, Kontusionen, Subluxationen, Myalgien, Myogelosen, Morbus Sudeck, Osteochondrosen, Epicondylitis, Neuralgien)
- Trigeminusneuralgie/Occipitalneuralgie
- Herpes zoster
- Muskelentspannung, Stoffwechselsteigerung, Muskelkräftigung
- Verbesserung der Durchblutung bei arteriellen Durchblutungsstörungen (z.B. Morbus Raynaud)
- Abbau von Ödemen
Kontraindikationen
- lokale Entzündungen
- fieberhafte Infekte
- Lymphangitis
- Thrombophlebitis
- Sensibilitätsstörungen
- Hautdefekte
um diese Funktion zu nutzen.