MTOR-Inhibitor
Synonym: mTOR-Hemmer
Englisch: mTOR-Inhibitor, mechanistic Target of Rapamycin Inhibitor, mammalian Target Of Rapamycin-Inhibitor
Definition
mTOR-Inhibitoren sind Arzneistoffe, die den mTOR-Signalweg hemmen, der maßgeblich am Zellzyklus beteiligt ist.[1]
Hintergrund
Bei mTOR handelt es sich um eine Serin/Threonin-Kinase, die bei allen Säugetieren vorkommt. Sie steuert über die Proteinkomplexe mTORC1 und mTORC2 den Zellstoffwechsel und die Zellproliferation.
Die zentrale Wirkung des Enzyms ist die Phosphorylierung anderer Makromoleküle und deren Aktivierung. Außerdem ist es an der Signalkaskade einer Immunantwort beteiligt. Das immunsuppressiv wirkende Rapamycin kann mTOR durch indirekte Bindung inhibieren. Von diesem in der Natur vorkommenden Antibiotikum leitet sich die Wirkstoffklasse der mTOR-Inhibitoren ab.[2]
Wirkmechanismus
mTOR-Inhibitoren bilden einen Komplex mit dem Enzym mTOR. Dadurch hemmen sie die Aktivität von Proteinkinasen, die an der Signalweiterleitung über den IL-2-Rezeptor beteiligt sind. Die Progression der T-Lymphozyten von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus wird gehemmt, was letztlich zur erwünschten Inhibierung der Lymphozytenaktivierung führt.[2]
Indikationen
- Prophylaxe der Transplantatabstoßung
- Beschichtung von Stents in der Kardiologie
- Therapie von Nierenzellkarzinomen[2]
- Therapie des Mammakarzinoms: z.B. Everolimus als Kombinationspartner des Aromatasehemmers Exemestan bei Rezidiv, Progress oder Nichtansprechen unter (adjuvanter) endokriner Therapie
Wirkstoffe
um diese Funktion zu nutzen.