Lorcainid
Handelsnamen: Remivox
Definition
Lorcainid ist ein Antiarrhythmikum, welches in der Therapie von Herzrhythmusstörungen zum Einsatz kommt.
Chemie
Lorcainid hat die Summenformel C22H27ClN2O und eine molare Masse von 370,92 g/mol.
Indikationen
Verschiedene Formen von Rhythmusstörungen stellen eine Indikation zur Behandlung mit Lorcainid dar:
Allgemeines
Lorcainid kann oral in Form einer Tablette oder als Infusion verabreicht werden. Der Wirkstoff liegt im Blut zu 80% an Plasmaproteine gebunden vor. Es kommt zu einer hepatischen Metabolisierung, wonach der Arzneistoff anschließend hauptsächlich renal, zu einem Teil auch über den Stuhl eliminiert wird. Die Plasmahalbwertszeit beträgt im Durchschnitt 14 Stunden.
Wirkmechanismus
Lorcainid ist ein Natriumkanalblocker und Antiarrhythmikum der Klasse Ic. Der Einstrom von Natriumionen wird verhindert, wodurch die Entstehung zusätzlicher Aktionspotentiale nicht möglich ist und eine damit zusammenhängende Herzmuskelaktivität gedämpft wird. Der Ausstrom von Kaliumionen wird jedoch nicht beeinflusst, so dass der Charakter der Aktionspotentiale sich nicht ändert. Die Refraktärzeit wird zusätzlich verlängert. Die Herzfrequenz verlangsamt sich insgesamt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Gastrointestinale Störungen: Übelkeit, Erbrechen
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Krampfanfall
- Sehstörungen
- Verbreiterung des QRS-Komplexes, Verlängerung der QT-Zeit
Kontraindikationen
In folgenden Fällen ist eine Einnahme von Lorcainid kontraindiziert:
- SA-Blockierung, AV-Blockierung
- Dekompensierte Herzinsuffizienz
- Störung des Elektrolythaushalts
- Hypotonie
- Drei Monate nach einem durchlebten Herzinfarkt