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Lobular-dissecting-Hepatitis (Hund)

Abkürzung: LDH

1. Definition

Als lobular-dissecting-Hepatitis, kurz LDH, bezeichnet man eine Sonderform der chronischen Hepatitis beim Hund, die durch spezielle morphologische Charakteristika gekennzeichnet ist.

2. Vorkommen

Grundsätzlich kann jede Rasse erkranken, jedoch sind Königspudel sowie English und Amerikanische Cocker Spaniel besonders häufig betroffen. Die erkrankten Hunde sind dabei meistens jung (< 4 Jahre).

3. Ätiologie

Als eine Sonderform der chronischen Hepatitis kann eine lobular-dissecting-Hepatitis unterschiedliche Auslöser haben. Oftmals sind erworbene portosystemische Shunts ursächlich für eine chronische Erkrankung der Leber.

4. Pathogenese

Bei der lobular-dissecting-Hepatitis handelt es sich um eine chronische Hepatitis, die histologisch durch eine von Kollagen- und Retikulinbändern durchsetzte Leberlappenarchitektur gekennzeichnet ist. Bei retikulingefärbten Präparaten dominieren feine fibröse Stränge das histologische Bild. Diese Stränge ziehen dabei entweder um einzelne Hepatozyten oder um ganze Gruppen von Hepatozyten (perizelluläre Fibrose).

In weiterer Folge entwickelt sich häufig eine schwere Pfortaderhypertonie, die rasch mit Aszites, portosystemischen Kollateralen und/oder Hepatoenzephalopathie einhergeht. Das Fortschreiten der Erkrankung ist deutlich rasanter als bei anderen Formen der chronischen Hepatitis. Die Krankheit entwickelt sich meist binnen weniger Wochen, anstatt über mehrere Monate.

5. Klinik

Das klinische Bild ähnelt oft dem der Leberzirrhose und der kongenitalen Pfortaderhypoplasie. Betroffene Hunde leiden an Apathie, intermittierender Anorexie, Gewichtsverlust und selten Polyurie. Im weiteren Verlauf entwickeln sich ein Aszites und eine Hepatoenzephalopathie.

6. Diagnose

Die Diagnose wird mithilfe unterschiedlicher Untersuchungsverfahren (Abdominozentese, Blutbild, Ultraschall, Biopsie) gesichert.

7. Therapie

Aufgrund fehlender Daten ist eine kausale Therapieempfehlung schwierig. Die Maßnahmen unterscheiden sich jedoch nicht von einer chronischen Hepatitis (ggf. niedrig dosiert Prednisolon, Omeprazol, Ursodesoxycholsäure, S-Adenosylmethionin, Silibinin, Vitamin E, Infusion etc.).

8. Prognose

Die Prognose ist vorsichtig zu stellen.

9. Literatur

  • Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2017. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-219961-3

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