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Kieferfraktur

Synonyme: Kieferbruch, Kieferknochenbruch
Englisch: jaw fracture, broken jaw

1. Definition

Der Begriff Kieferfraktur umfasst Brüche des Unter- (Mandibula) oder Oberkiefers (Maxilla). Diese Verletzungen resultieren in der Regel aus einem direkten, stumpfen Trauma und erfordern eine differenzierte diagnostische und therapeutische Vorgehensweise.

2. Epidemiologie

Kieferfrakturen treten häufig im Rahmen von Verkehrsunfällen, sportlichen Aktivitäten, Stürzen und körperlichen Auseinandersetzungen auf. Sie betreffen überwiegend junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren.

3. Einteilung

Kieferfrakturen werden nach Lokalisation und Art der Fraktur eingeteilt, wobei sich bei Unterkieferfrakturen noch keine einheitliche Klassifikation durchgesetzt hat. Zusätzlich wird noch zwischen Frakturen des bezahnten und unbezahnten Kiefers differenziert.

Collumfrakturen werden nach Spiessl und Schroll oder nach dem HDL-Schema noch genauer unterteilt.

In beiden Kiefern kann es darüber hinaus zu Alveolarfortsatzfrakturen kommen.

4. Pathophysiologie

Kieferfrakturen entstehen durch hohe mechanische Kräfte, die auf den Kiefer einwirken. Diese Kräfte führen zu einem Bruch der Kieferknochen und verursachen nicht selten zusätzliche Weichteilverletzungen mit Schädigungen benachbarter Nerven und Blutgefäße.

5. Symptome

6. Diagnostik

Diagnostisch steht die klinische Untersuchung mit anschließender Bildgebung im Vordergrund. Sie umfasst die Inspektion und Palpation des Kiefers sowie die Prüfung von Okklusion, Mundöffnung und Sensibilität.

Für die Bildgebung kommen in Frage:

7. Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der Art, Lokalisation und Schwere der Fraktur sowie nach dem Allgemeinzustand und der Bezahnung des Patienten:

  • Bei nicht verschobenen Frakturen ist meist eine konservative Therapie mit intermaxillärer Fixation (IMF) durch Gummibänder oder Drähte zur Ruhigstellung ausreichend. Zusätzlich ist ein Schmerzmanagement (Analgesie) erforderlich.
  • Dislozierte oder komplexe Frakturen ziehen meist eine operative Therapie mit Miniplattenosteosynthese nach sich. Dabei werden die Frakturfragmente reponiert und durch Platten und Schrauben fixiert. Bei umfangreichen Weichteil- und Knochenverlusten können zusätzliche rekonstruktive Maßnahmen notwendig sein.

7.1. Postoperative Nachsorge

  • Antibiotikaprophylaxe: Zur Verhinderung von Infektionen
  • Ernährungsanpassung: Weiche oder flüssige Nahrung, um den Kiefer zu entlasten
  • Physiotherapie: Übungen zur Wiederherstellung der Kieferfunktion

8. Komplikationen

Mögliche Komplikationen von Kieferfrakturen sind:

Langzeitfolgen können Kiefergelenkprobleme und chronische Schmerzen sein.

9. Prognose

Die Prognose hängt von der schnellen und adäquaten Behandlung ab. Bei rechtzeitiger und korrekter Therapie sind die Heilungsaussichten gut, allerdings können komplexe Frakturen langfristige Komplikationen verursachen.

10. Literatur

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