Exanthem
von altgriechisch: ἐξάνθημα ("exanthema") - aufgeblüht
Synonyme: Exanthema, Ausschlag, Hautausschlag
Englisch: rash, exanthema
Definition
Als Exanthem bezeichnet man jede Form eines großflächigen, in der Regel gleichförmigen Hautausschlags. Ein Charakteristikum der Exantheme ist ihr dynamischer, manchmal schubweiser Verlauf. Jedes Exanthem besteht dabei aus einer Gruppe einzelständiger oder konfluierender Effloreszenzen.
Ein Exanthem im Bereich der Mundschleimhaut heißt Enanthem.
Pathophysiologie
Ein Exanthem ist der Ausdruck einer immunologischen Reaktion der Hautkapillaren und des sie umgebenden Bindegewebes. Durch Erweiterung der Blutkapillaren kommt es zur Rötung, durch Infiltration des Gewebes mit Immunzellen zur Bildung von Knötchen. Der Ausstrom von Flüssigkeit aus dem Kapillarbett löst Quaddeln aus.
Systematik
Exantheme lassen sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren:
...nach der Ausbreitung
- lokal: auf einen Hautbezirk beschränkt
- disseminiert: über eine Körperregion verteilt
- generalisiert: das gesamte Integument betreffend
...nach der Ätiologie
...nach dem Erscheinungsbild
In Bezug auf Einzeleffloreszenzen:
- makulös
- urtikariell
- papulös usw.
In Bezug auf Krankheitsbilder:
Klinik
Bei der Betrachtung eines Exanthems sollte neben der Bestimmung der Effloreszenzen auch ihr Ausbreitungsmuster erfasst werden.
Typische Erkrankungen, die durch die Ausbildung eines Exanthems gekennzeichnet sind, sind Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln, Varizellen, Typhus oder Scharlach.
Labormedizin
Material
Ein Erregernachweis kann entweder im Abstrich erfolgen oder serologisch. Dafür werden 4 ml Serum benötigt.
Diagnostik
Stufe | Erreger |
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1. Stufe: Häufige Ursachen für atypische Exantheme |
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2. Stufe: Seltenere Ursachen für Exantheme unklarer Genese | |
Makulopapulöse Hautausschläge |
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Vesikuläre Hautausschläge |
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Hinweise
Auch andere Bakterien, Viren, Parasiten (z.B. Skabies) oder Pilze (Dermatophyten, Candida-Nachweis, Aspergillus-Nachweis) können im Einzelfall bedeutend sein.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache.