Gerinnungsstörung
(Weitergeleitet von Hämostasestörung)
Englisch: coagulation disorder
Definition
Als Gerinnungsstörung wird der gestörte Ablauf der Blutgerinnung bezeichnet.
Einteilung
Gerinnungsstörungen lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen.
…nach Klinik
Je nachdem, ob die Blutgerinnung vermindert oder gesteigert ist, unterscheidet man:
- Hämorrhagische Diathesen mit erhöhter Blutungsneigung bzw. verminderter Blutgerinnung ("Minus-Koagulopathie")
- Thrombophilie mit erhöhter Thromboseneigung bzw. gesteigerter Blutgerinnung ("Plus-Koagulopathie")
...nach Pathomechanismus
In Abhängigkeit davon, bei welchem Zwischenschritt der Hämostase eine Pathologie auftritt, unterscheidet man:
Störungen der primären Hämostase
Störungen der sekundären Hämostase
- Koagulopathie bei einer Störung der plasmatischen Gerinnung oder der Fibrinolyse
…nach Ätiologie
Man unterscheidet angeborene und erworbene Gerinnungsstörungen. Die folgenden Auflistungen sind lediglich beispielhaft ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Angeborene Gerinnungsstörungen
- Hämophilie A
- Hämophilie B
- Willebrand-Jürgens-Syndrom
- Faktor-V-Leiden-Mutation
- Afibrinogenämie
- Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
- Protein-C-Mangel
Erworbene Gerinnungsstörungen
- Leberzirrhose
- Vitamin-K-Mangel
- Hemmkörperhämophilie
- Verbrauchskoagulopathie (DIC)
- Antiphospholipid-Syndrom
- iatrogen (bspw. durch die Gabe von Vitamin-K-Antagonisten, NOAK oder Heparin)
Diagnostik
Das Vorliegen einer Gerinnungsstörung lässt sich mit Hilfe einer sorgfältigen Anamnese und Abnahme des Gerinnungsstatus nachweisen.
Fachgebiete:
Hämostaseologie
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