Futtermittelallergie (Katze)
Synonyme: Futter-induzierte allergische Dermatitis, Futtermitteldermatitis
Englisch: food hypersensitivity, cutaneous adverse food reactions
Definition
Als Futtermittelallergie bezeichnet man eine immunologische Reaktion auf bestimmte Nahrungsbestandteile bei der Katze.
Ätiopathogenese
Futterproteine wie z.B. Fisch, Rindfleisch, Hühnerfleisch, Lammfleisch, Milchprodukte oder Maisstärke sind die häufigsten Allergene bei der Katze. Aber auch Weizen und Eier können eine Allergie auslösen.
Es ist noch unklar, welcher Typ der Überempfindlichkeitsreaktion die Erkrankung verursacht.
Klinik
Das Leitsymptom der Futtermittelallergie ist starker Juckreiz (Pruritus). Dieser tritt meist zusammen mit Erythemen und Papeln auf. Das typische Verteilungsmuster der Läsionen sind unter anderem Ohren, Gesicht, Pfoten und ventrales Abdomen.
Einige Tiere leiden zusätzlich unter gastrointestinalen Symptomen (z.B. Durchfall).
Diagnostik
Vor der Durchführung einer Eliminationsdiät sollten andere Ursachen für den Juckreiz ausgeschlossen werden. An oberster Stelle steht hierbei etwaige Diagnostik zur Erkennung von Ektoparasiten. Gegebenenfalls kann auch eine diagnostische Therapie (diagnosis ex juvantibus) mittels eines Ektoparasitikums durchgeführt werden, um einen Flohbefall (Flohspeichelallergie), Haarlinge, Milben etc. auszuschließen.
Wenn die Diagnostik und Therapie in Bezug auf Ektoparasiten keine Besserung ergeben hat, ist eine Eliminationsdiät durchzuführen. Die Diät muss über 8-10 Wochen eingehalten werden und besteht aus einer neuen Protein- und Kohlenhydratquelle. In Abhängigkeit von der Fütterungsanamnese werden die neuen Bestandteile der Diät gewählt. Es darf immer nur eine Proteinquelle zum Einsatz kommen, die bisher nicht im Speiseplan der Katze enthalten war (z.B. Pferde- oder Kängurufleisch).
Es ist besonders wichtig, dass die Katze während dieser Zeit kein anderes Futter bekommt, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Falls die Eliminationsdiät zu einer Besserung der klinischen Symptome führt, sollte im Anschluss eine Provokationsdiät durchgeführt werden. Die Provokationsdiät besteht aus dem ursprünglichen Futter. Bei Rückkehr der Symptome nach der Provokationsdiät kann die Diagnose gesichert werden.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnose für das Leitsymptom Juckreiz müssen verschiedene andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden, unter anderem:
- Flohspeichelallergie
- Dermatophytose
- Cheyletiellen-Befall
- atopische Dermatitis
- Autoimmundermatose
Therapie
Die Therapie besteht in der lebenslänglichen Fütterung von handelsüblichen, hypoallergenen Diäten.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
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