Synonyme: Tetraodon-Vergiftung, Tetrodotoxin-Intoxikation
Englisch: tetrodotoxism, fugu poisoning
Als Fugu-Vergiftung bezeichnet man die nach dem Verzehr von Kugelfischen auftretenden Lähmungs- und Vergiftungserscheinungen.
Besonders in Japan gelten Kugelfische als besondere Delikatesse und werden dementsprechend verzehrt ("Fugu"). Neben Kugelfischen der Gattung Takifugu, Lagocephalus und Sphoeroides können auch Igelfische und bestimmte Oktopusarten das Neurotoxin Tetrodotoxin enthalten. Vermutlich wird es nicht vom Tier selbst, sondern von verschiedenen symbiotisch lebenden Bakterien gebildet.
Dabei stellt der Konsum von inneren Organen, wie Ovarien, Hoden, Leber und Gallenblase, eine besondere Gefahr dar, da sie sehr hohe Konzentrationen des Neurotoxins enthalten.
Eine Reihe von Gesetzen reguliert in Japan die Zubereitung und den Verzehr von Kugelfisch-Produkten. Dennoch kommt es immer wieder zu Todesfällen (in einigen Jahren bis zu 200).
Das in Kugelfischen enthaltene Tetrodotoxin blockiert die spannungsabhängigen Natriumkanäle und hemmt auf diese Weise die neuromuskuläre Signalübertragung. Weiterhin führt es dosisabhängig zur peripheren Vasodilatation und Blutdruckabfällen.
Die Tetraodon-Vergiftung macht sich durch eine Reihe von Symptomen bemerkbar, die meist 30 Minuten bis 4 Stunden nach Ingestion auftreten:
Der Tod tritt bei ausreichender Konzentration von Tetrodotoxin innerhalb von 24 Stunden durch Atemlähmung auf.
Die Therapie erfolgt symptomorientiert. Meist ist eine frühzeitige Intubation und Beatmung sowie die Gabe von Alphablocker und Volumen notwendig. Die Wirksamkeit von Cholinesterase-Hemmer ist umstritten.
Tags: Gift, Kugelfisch, Vergiftung
Fachgebiete: Toxikologie
Diese Seite wurde zuletzt am 27. November 2019 um 21:44 Uhr bearbeitet.
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