Follitropin alfa
Handelsnamen: Gonal-F® u.a.
Englisch: follitropin alfa
Definition
Follitropin alfa ist die synthetische Version des Sexualhormons FSH (Follikelstimulierendes Hormon) aus der Gruppe der Hypophysenvorderlappenhormone und kommt vor allem in der Gynäkologie zum Einsatz.
Indikationen
Follitropin alfa ist im Rahmen der Therapie der Infertilität indiziert. Das Arzneimittel wird bei Frauen mit Menstruationsstörungen zur Förderung des Eisprungs und bei Männern zur Steigerung der Spermienproduktion angewendet. Des Weiteren kommt Follitropin alfa zum Einsatz, wenn die vorherige Clomifen-Behandlung nicht erfolgreich war. Darüber hinaus wird Follitropin alfa im Rahmen der künstlichen Befruchtung eingesetzt.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung subkutan bzw. intravenös verabreicht.
Pharmakokinetik
Follitropin alfa weist bei subkutaner Verabreichung eine Bioverfügbarkeit von 70% auf. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei intravenöser Verabreichung durchschnittlich 24 Stunden. Anschließend wird der Arzneistoff zu ca. 13% renal eliminiert.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Follitropin alfa basiert darauf, dass es bei Frauen zum Einen die Anzahl der wachsenden Follikel und zum Anderen die Estrogenproduktion steigert, was wiederum die Entwicklung großer Follikel stimuliert. Bei Männern beeinflusst der Wirkstoff direkt die Hoden und stimuliert die Produktion und Entwicklung der Spermien.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Schmerzen an der Injektionsstelle
- Überstimulation der Ovarien (ovarielles Hyperstimulationssyndrom), Ovarialzysten
- Kopfschmerzen bei Frauen
- Gewichtszunahme, Gynäkomastie, Akne bei Männern
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Bauchschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Hypophysentumor, Hypothalamustumor
- Prostatakarzinom, Hodenkarzinom, Funktionsstörungen der Hoden
- Mammakarzinom, Ovarialkarzinom
- Uterusmyome, Ovarialzysten, Funktionsstörungen der Ovarien
- vaginale Blutungen unbekannter Ursache, Menopause
- Fehlbildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Hysterektomie
- Schwangerschaft, Stillzeit