Diabetische Makulopathie
Synonym: diabetische Maculopathie
Englisch: diabetic maculopathy
Definition
Die diabetische Makulopathie ist eine Gefäßschädigung im Bereich der Makula, die als Komplikation im Rahmen eines Diabetes mellitus auftreten kann. Sie ist der häufigste Grund eines Visusverlustes bei Menschen mit Diabetes.
siehe auch: diabetische Retinopathie
Epidemiologie
Die diabetische Makulopathie tritt häufiger bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf, hier sind zwischen 9 bis 15 % betroffen. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes kommt sie nur bei etwa 4 bis 6 % vor. Zu den Risikofaktoren zählen u.a. die Erkrankungsdauer und der Grad der Hyperglykämie.
Pathogenese
Die pathologischen Veränderungen werden durch die Hyperglykämie sowie einen Anstieg der Wachstumsfaktoren begünstigt. Durch die Ablagerung von glykierten und weiter chemisch modifizierten Makromoleküle in den Gefäßwänden wird eine Mikroangiopathie induziert. Im weiteren Verlauf kommt es zu erheblichen Einschränkungen der Gefäßpermeabilität, die zu Ödembildung in der Makula führen (diabetisches Makulaödem).
Symptome
Typisches Symptome für die diabetische Makulopathie ist eine zunehmende Sehstörung. Diese ist im Anfangsstadium noch reversibel, mit Fortschreiten der Erkrankung kann es zur irreversiblen Visusminderung kommen.
Diagnostik
Bei der ophthalmologischen Diagnostik können punkt- bzw. fleckförmige Ödeme, intraretinale Blutungen oder harte Exsudate nachgewiesen werden. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ermöglicht die Beurteilung anatomischer Details sowie der Netzhautdicke und liefert somit Hinweise über den Verlauf der diabetischen Makulopathie und das Ansprechen auf Therapien. Eine Fluoreszenzangiographie eignet sich zum Ausschluss altersbedingter Makuladegeneration anderer Genese.
Therapie
Die Therapie einer diabetischen Makulopathie ist davon abhängig, ob beim Makulaödem eine Beteiligung der Fovea centralis vorliegt. Ohne Beteiligung erfolgt die Therapie mittels Laserkoagulation des betroffenen Areals. Bei Foveabeteiligung ist die intravitreale operative Medikamentenapplikation (IVOM) eines VEGF-Inhibitors indiziert.
Quellen
- Diabetische Retinopathie: Bedeutung für die Betreuung von Menschen mit Diabetes Diabetes Zeitung 2021
- Nationale Versorgungs-Leitlinie: Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes, 2. Auflage, 2015
um diese Funktion zu nutzen.