Visusverlust
Definition
Als Visusverlust bezeichnet man eine kompletten Verlust der Sehkraft.
siehe auch: Visusminderung, Erblindung
Nomenklatur
In Deutschland gilt eine Person als sehbehindert, wenn sie auf dem besser sehenden Auge (auch mit Sehhilfe) einen Sehrest von weniger als 30% hat. Bei einem Sehtest von unter 2% spricht man von Blindheit. Bezogen sind die Prozentangaben jeweils auf eine Normalsichtigkeit (Sehvermögen 100%).
Nach der WHO-Definition gilt jemand als sehbehindert, wenn er auf dem besser sehenden Auge mit Korrektur einen Visus von unter 30%, jedoch über 5% erreicht. Ab einem Visus unter 5% bzw. einem Gesichtsfeld unter 10°, wird die Person als blind definiert.
Epidemiologie
Da es weder große repräsentative Studien noch ein bundesweites Register gibt, beruhen epidemiologische Zahlen auf Schätzungen. In Deutschland leben vermutlich ungefähr 160.000 Blinde und über eine Millionen Sehbehinderte.
Pathophysiologie
Die Sehschärfe ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, z.B. vom Zustand der Pupille, der Brechkraft der Linse sowie der Umgebung des anvisierten Gegenstandes (Licht, Form, Farbe, etc.). Für einen Visusverlust sind folgende Faktoren hauptverantwortlich:
- Trübung von normalerweise transparenten Strukturen (z.B. Hornhaut, Glaskörper)
- Störung der Retina
- Affektion des Sehnervs oder der Sehbahn
Ätiologie
Eine gewisse Abnahme der Sehschärfe im Alter ist absolut normal und bedingt u. a. durch die abnehmende Elastizität und Brechkraft der Linse. Es gibt aber eine ganze Reihe von Ursachen, weswegen es zu einem gänzlichen Visusverlust kommen kann. Zu den häufigsten Gründen in westlichen Industrieländern zählen:
Bei jüngeren Menschen finden sich auch häufig auch insgesamt seltenere Ursachen wie z.B. eine Neuritis nervi optici oder Tumore (z.B. Optikusgliom, Retinoblastom).
Weitere seltene Ursachen sind okuläre Traumen, Riesenzellarteriitis, Zentralarterien- oder Zentralvenenverschluss, Morbus Coats oder Retinitis pigmentosa.
Therapie
Ebenso zahlreich wie die Ursachen für einen Visusverlust sind die Therapiemöglichkeiten. Sie reichen vom Tragen einer Brille bis hin zu großen und komplizierten operativen Eingriffen. Die detaillierten Therapieansätze sind bei den jeweiligen Krankheitsbildern genau beschrieben.
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