Fovea centralis
Synonyme: Sehgrube, "Soemmerings Loch" (obsolet)
Englisch: fovea, fovea centralis
Definition
Die Fovea centralis oder deutsch Sehgrube ist eine im Zentrum des Gelben Flecks (Macula lutea) gelegene Einsenkung, die in der Sehachse des Auges liegt. Sie repräsentiert den Bereich des schärfsten Sehens der Retina (Netzhaut) und hat beim Menschen einen Durchmesser von etwa 1,5 mm.
Neuronale Verschaltung
In der Fovea centralis retinae gibt eine Rezeptorzelle (es gibt nur Zapfen, keine Stäbchen) ihr Signal an genau eine bipolare Ganglienzelle weiter und diese wiederum an exakt eine multipolare Ganglienzelle. Es kommt innerhalb der Retina zu keinem Übertragungsverlust der optischen Information. Somit wird eine Signalkonvergenz vermieden.
Darüber hinaus sind alle retinalen Elemente, die nicht unmittelbar der Reizrezeption dienen, an die Seite verlagert, sodass sich die Fovea bildet und keine Signalabschwächung durch über den rezeptiven Zapfen liegende retinale Strukturen stattfindet. Durch die Lateralisierung der Ganglienzellen kommt es zur Ausbildung der Henle-Faserschicht.
An der Fovea centralis gibt es daher weder ein Stratum ganglionare retinae noch ein Stratum ganglionare nervi optici. Die Folge ist, dass die Zapfenzellen fast unter direkter Lichtexposition stehen.
Podcast
Literatur
- Springer-Verlag - Eigennamen, die früher in der Anatomie verwendet wurden, abgerufen am 18.01.2023
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Midjourney