Dalbavancin
Handelsname: Xydalba®
Definition
Dalbavancin ist ein Glykopeptid-Antibiotikum, das zur Therapie von Infektionen mit grampositiven Bakterien eingesetzt wird.
Chemie
Dalbavancin ist ein Gemisch aus halbsynthetischen zyklischen Lipoglykopeptiden. Die Einzelstrukturen des Gemisches, fünf Konstitutionsisomere aus zwei Strukturfamilien, unterscheiden sich vor allem durch verschiedene Fettsäureseitenketten und eine Methylgruppe am N-Terminus.
Die Herstellung erfolgt durch bakterielle Fermentation mit nachfolgender chemischer Modifikation.
Wirkmechanismus
Dalbavancin wirkt bakterizid auf proliferierende grampositive Erreger. Gegen gramnegative Bakterien ist es unwirksam. Die Wirkung von Dalbavancin besteht darin, dass es durch Bindung an die terminalen D-Alanyl-D-Alanine des Stammpeptids die enzymatische Quervernetzung des Peptidoglykans der bakteriellen Zellwand verhindert.
Die bakterizide Wirkung von Dalbavancin ist zeitabhängig.
Pharmakokinektik
Nach i.v.-Gabe beträgt die mittlere terminale Eliminationshalbwertszeit bei normaler Nierenfunktion ca. 372 Stunden. Dalbavancin ist zu etwa 93% an Plasmaproteine gebunden und wird überwiegend unverändert durch die Nieren ausgeschieden.
Indikation
Dalbavancin wird zur Behandlung von akuten bakteriellen Haut- und Weichteilinfektionen (ABSSSI) eingesetzt. Es wirkt unter anderem gegen MRSA und Streptokokken.
Darreichungsformen
Dalbavancin ist als Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich, die bei Verabreichung 1 bis 5 mg/ml Arzneistoff enthalten muss.
Dosierung
Erwachsene erhalten einmalig i.d.R. eine Infusion mit insgesamt 1.000 mg Dalbavancin, gefolgt von einer zweiten Dosis mit 500 mg eine Woche später oder eine Einmaldosis mit 1.500 mg. Nur bei schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung nötig. Zur Dosierung bei Kindern liegen noch keine Daten vor.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen können bei einer Therapie mit Dalbavancin auftreten:
Möglicherweise kann Dalbavancin wie andere Glykopeptid-Antibiotika auch ototoxisch wirken.
Resistenzen
Die Resistenz gegen Dalbavancin bei Staphylokokken und Enterokokken wird durch VanA bewirkt, ein Genotyp, der zur Änderung des Zielpeptids in der bakteriellen Zellwand führt. Basierend auf in vitro-Studien wird die Wirksamkeit von Dalbavancin von anderen Klassen von Vancomycin-Resistenz-Genen nicht beeinflusst.
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