Christrose
Synonyme: Christblume, Eisblume, Hainwurz, Teufelskraut, Schelmrosen, Schneeblume, Schneerose, Schwarze Christrose, Wolfszahn, Winterrose, Weihnachtsrose, Wrangenkraut u.a.
Botanische Bezeichnung: Helleborus niger
Pharmazeutische Droge: Rhizoma Hellebori nigri
Handelsnamen: Helleborus niger D3 aquos., Helleborus niger D6 aquos. u.a.
Englisch: helleborus niger, black hellebore, Christmas rose
Definition
Die Christrose gehört zur Gattung Nieswurz in der Pflanzenfamilie der Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae) und ist sehr toxisch. Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe werden in der Medizin als Naturheilmittel eingesetzt.
Hintergrund
Die Christrose ist ein immergrüner Winterblüher und gehört zu den Giftpflanzen. In der Naturheilkunde finden die Wurzeln Verwendung. Die Volksmedizin verwendete die Christrose bereits im Altertum gegen Herzinsuffizienz, Epilepsie und Geisteskrankheit. Außerdem wurde die Pflanze als Emetikum und Laxans appliziert. Aktuell wird sie allerdings aufgrund ihrer Toxizität fast ausschließlich in Fertigpräparaten bzw. in homöopathischer Zubereitung angewendet.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören u.a. Digitalisglykoside, das Steroidalkaloid Cyclopamin sowie die Steroidsaponine Hellebrin, Helleborin und Helleborein.
Wirkung
Der Christrose werden analgetische, antiphlogistische, diuretische, fiebersenkende, laxante, emetische, krampflösende, antidepressive und menstruationsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Die Wirkungen sind jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Darüber hinaus soll das Naturheilmittel immunmodulierend und tumorhemmend wirken. Zwar konnte die zytostatische Wirkung in präklinischen Versuchen mit Tumorzellkulturen beobachtet werden, zum Einsatz bei Krebspatienten liegen jedoch keine klinischen Studien vor.
Indikationen
Präparate der Christrose werden im Rahmen der anthroposophischen Medizin zur Linderung von Entzündungssymptomen, Einleitung einer Wasserausschwemmung aus Ödemen und Besserung des Allgemeinzustands bei folgenden Erkrankungen verabreicht:
- fortgeschrittene Tumorerkrankungen
- Hirntumor, Hirnmetastasen
- Leukämie, Plasmozytom
- malignes Lymphom
- Lungenkrebs mit Dyspnoe und Hämoptoe.
Das Naturheilmittel kann in Kombination mit einer Misteltherapie angewendet werden. Insbesondere kommt es dann zum Einsatz, wenn eine Misteltherapie kontraindiziert ist.
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird subkutan als Injektionslösung appliziert. Es kann auch als Inhalation verabreicht werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Allergische Reaktionen: Schleimhautreizungen, Niesreiz
- Reaktionen an der Injektionsstelle: Wärmegefühl, Spannungsgefühl, Hautrötung, Juckreiz, Brennen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Brechreiz
Kontraindikationen
- Es sind keine Kontraindikationen bekannt.
Aufgrund mangelnder Untersuchungen soll die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit erst nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.