Chapel-Hill-Nomenklatur
nach Chapel Hill, Stadt in North Carolina
Definition
Die Chapel-Hill-Nomenklatur ist ein System zur Einteilung nicht-infektiöser Gefäßentzündungen (Vaskulitiden).
Historie
1994 wurde die erste Version der Chapel-Hill-Nomenklatur veröffentlicht, um die bis dahin recht unsystematische, nicht-standardisierte Begriffsverwendung im Bereich der Vaskulitiden zu vereinheitlichen.[1] Grundlage war eine internationale Konsensuskonferenz in Chapel Hill, North Carolina. 2012 erfolgte eine Revision.[2]
Nomenklatur
Die Einteilung der Vaskulitiden nach der Chapel-Hill-Nomenklatur erfolgt primär nach dem vornehmlich betroffenen Gefäßkaliber, sekundär auch nach weiteren Merkmalen wie Ätiologie, betroffenen Organen oder assoziierten Autoantikörpern. Sie unterteilt in:
Vaskulitisgruppe | Merkmal | Vertreter (Abkürzung) |
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Vaskulitiden großer Gefäße | Vornehmlich betroffene Gefäße sind:
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Vaskulitiden mittelgroßer Gefäße | Vornehmlich betroffen sind Viszeralarterien und deren Abgänge, auch solche innerhalb von Organen |
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Vaskulitiden kleiner Gefäße | Vornehmlich betroffen sind intraparenchymale Gefäße wie:
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ANCA-assziierte Kleingefäßvaskulitiden (AAV): |
Vaskulitiden mit variabler Gefäßgröße | Kein präferenter Befall bestimmter Gefäßtypen, alle Gefäßkaliber möglich | |
Einzelorganvaskulitiden | Gefäße aller Art in nur einem Organ betroffen | |
Vaskulitis bei Systemerkrankung | Vaskulitis in Assoziation mit oder als Folge von Systemerkrankungen | |
Vaskulitis in Assoziation mit wahrscheinlicher Ätiologie | Vaskulitis in Assoziation mit einer wahrscheinlich ursächlichen, spezifischen Ätiologie |
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Einzelnachweise
- ↑ Jenette et al.: "Nomenclature of Systemic Vasculitides" Arthritis & Rheumatology, 1994.
- ↑ Jenette et al.: "Revised International Chapel Hill Consensus Conference Nomenclature of Vasculitides" Arthritis & Rheumatology, 2012.
Fachgebiete:
Rheumatologie
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