Hepatitis-C-Virus
Synonym: Hepacivirus C
Englisch: Hepatitis C virus
Definition
Beim Hepatitis-C-Virus, kurz HCV, handelt es sich um behülltes, einzelsträngiges RNA-Virus mit positiver Polarität ((+)ssRNA) aus der Familie Flaviviridae. Es ist der Erreger der Hepatitis C.
Taxonomie
- Bereich: Riboviria
- Reich: Orthornavirae
- Phylum: Kitrinoviricota
- Klasse: Flasuviricetes
- Ordnung: Amarillovirales
- Familie: Flaviviridae
- Gattung: Hepacivirus
- Art: Hepatitis-C-Virus
- Gattung: Hepacivirus
- Familie: Flaviviridae
- Ordnung: Amarillovirales
- Klasse: Flasuviricetes
- Phylum: Kitrinoviricota
- Reich: Orthornavirae
Das Hepatitis-C-Virus wurde als zunächst einziger Vertreter der Gattung Hepacivirus zugeschlagen. Mittlerweile konnten bei Tieren jedoch noch andere Vertreter dieser Gattung aufgespürt werden.
siehe Hauptartikel: Virustaxonomie
Geschichte
Das Hepatitis-C-Virus wurde im Jahre 1989 durch US-amerikanische Wissenschaftler entdeckt.
Morphologie
Das Hepatitis-C-Virus hat einen Durchmesser von etwa 55–65 nm. Es besteht aus einem Kern (Core), der die RNA in einer Proteinhülle enthält. Nach einigen Quellen soll er die Form eines Ikosaeders haben, nach anderen keine feste Symmetrie besitzen. Außen schließt sich die Virushülle (Envelope) an, die aus Lipiden besteht und zwei Glykoproteine E1 und E2 enthält.
Das Virusgenom liegt in Form eines großen offenen Leserahmens (ORF) vor und ist etwa 9.600 Nukleotide lang. Der codierende Mittelteil wird von zwei nichtcodierenden Regionen (NCR) eingefasst, die während der Virusreplikation eine Regulationsfunktion haben.
Epidemiologie
Ungefähr 1 % der Weltbevölkerung sind chronisch mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Die Zahl der weltweit Infizierten ist in Afrika, Ost- und Südeuropa und in Teilen Asien am höchsten.
Etwa 0,5 % der Deutschen Bevölkerung hatte schon einmal Kontakt mit dem Hepatitis-C-Virus. Bei dem Großteil der Betroffenen, über 70 %, kann das Immunsystem das Virus nicht allein bekämpfen, was zu einer chronischen Hepatitis C führt. Drogenabhängige sind überdurchschnittlich oft mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert.
Genotypen
Bislang (2020) sind sechs verschiedene HCV-Genotypen bekannt. Sie werden als Genotyp 1a, 1b, 2, 3, 4, 5 und 6 bezeichnet.
Klinik
Das Hepatitis-C-Virus kann indirekt anhand der vom Körper gebildeten Antikörper (Anti-HCV) mit dem Anti-HCV-ELISA-Test nachgewiesen werden. Darüber hinaus ist ein direkter Nachweis der Virus-RNA mit Hilfe der PCR möglich.
Therapie
Hepatitis-C-Viren können mit Virostatika behandelt werden. Ribavirin gehört wie Aciclovir zu den Antimetaboliten und hemmt als Triphosphat die virale GTP-Synthese und damit die virale Polymerase. Als unerwünschte Arzneimittelwirkung treten allerdings gehäuft reversible hämolytische Anämien auf. Eine besonders hohe Heilungsrate (90-95 %) haben die HCV-Polymerase-Inhibitoren wie Sofosbuvir in Kombination mit Ribavirin. Wie gut die Kombinationstherapie wirkt, ist vom Genotyp des Virus abhängig.
Weitere antivirale Wirkstoffe, die gegen HCV eingesetzt werden, sind: