Englisch: cleavage-resistant RPIK1-induced autoinflammatory (CRIA)
Das CRIA-Syndrom ist ein hereditäres autoinflammatorisches Syndrom, das ab dem Kindesalter zu rezidivierenden Fieberschüben und Lymphadenopathie führt.
Bisher (2020) konnte das CRIA-Syndrom in fünf Familien nachgewiesen werden.[1][2] Bei einigen Familien bestand ein autosomal-dominanter Erbgang.
Das CRIA-Syndrom entsteht durch verschiedene heterozygote Gain-of-Function-Mutationen im Gen RIPK1 auf Chromosom 6 (Genlokus 6p25.2). Dieses Gen kodiert für eine Serin-Threonin-Kinase.
Die Mutationen verhindern die Caspase-8-vermittelte Spaltung von RIPK1. Als Folge kommt es zur erhöhten Produktion von proinflammatorischen Zytokinen (z.B. Interleukin 6) sowie zu einer erhöhten Rate an Apoptosen und Nekroptosen.
Das CRIA-Syndrom manifestiert sich kurz nach der Geburt mit rezidivierenden Fieberschüben (bis 41 °C), die alle 2 bis 4 Wochen auftreten und 1 bis 7 Tage andauern. Typische Begleitsymptome sind:
Des Weiteren zeigen die Betroffenen erhöhte Entzündungsparameter (z.B. CRP), z.T. auch in symptomfreien Intervallen. Selten waren Autoantikörper (ANA, Rheumafaktoren) vorhanden.
Patienten mit CRIA-Syndrom konnten bisher (2020) mit Glukokortikoiden sowie mit Tocilizumab symptomatisch behandelt werden.
RIPK1-Inhibitoren (z.B. Necrostatin-1) sind derzeit Gegenstand klinischer Forschung.
Das CRIA-Syndrom führt nicht zu lebensbedrohlichen Komplikationen bzw. zur Einschränkung der Lebenserwartung.
Fachgebiete: Rheumatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Dezember 2019 um 20:20 Uhr bearbeitet.
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