Air Trapping
von englisch: to trap - fangen, air - Luft
Englisch: air trapping, gas trapping
Definition
Als Air Trapping bezeichnet man eine pathologische Ansammlung von Atemluft in den distalen Abschnitten der Atemwege und in den Lungenalveolen, die nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen abgeatmet werden kann.
Ursachen
Ursächlich für ein Air Trapping ist in der Regel eine Erkrankung der kleinen Atemwege ("Small Airways Disease"). Die Bronchoobstruktion führt zu einem Kollaps der Bronchiolen. Dadurch bleibt ein Teil des Exspirationsvolumens "gefangen". Die Folge ist eine lokalisierte Überblähung der Lunge, die in der Computertomographie nachweisbar ist.
Die häufigsten Ursachen sind:
- chronische Bronchitis
- Asthma bronchiale
- Zelluläre Bronchiolitis, z.B. infektiös, nach Aspiration, bei Nikotinabusus (respiratorische Bronchiolitis), bei Hypersensitivitätspneumonitis oder bei follikulärer Bronchiolitis
- Konstriktive Bronchiolitis, z.B. nach Knochenmark- oder Lungentransplantation, bei rheumatoider Arthritis, Sjögren-Syndrom, postinfektiös oder DIPNECH
- Sarkoidose
- Bronchiektasie, z.B. bei MOTT oder Mukoviszidose
Ein geringes Air Trapping (< 25 % des Lungenparenchyms) kann auch bei gesunden Personen vorkommen.[1]
Radiologie
In der Computertomographie kann Air Trapping während oder am Ende der Exspiration beobachtet werden. Die betroffenen Areale sind im Vergleich zum normalen Lungenparenchym gekennzeichnet durch:
- verminderten Dichteanstieg
- geringeren Volumenverlust
- reduzierte arterielle Gefäßkaliber
Bei diffusem Air Trapping kann ein Vergleich der Lungendichte mit endinspiratorischen Aufnahmen hilfreich sein. Durch Lungenareale unterschiedlicher Dichte entsteht das sogenannte Mosaikmuster.
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch sind andere Ursachen eines Mosaikmusters abzugrenzen:
- Mosaikperfusion: chronische vasookklusive Erkrankungen, die zu einer pulmonalen Hypertonie führen, z.B. primäre pulmonale Hypertonie oder chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH). In diesem Fall sind die "dunkleren" Lungenareale mit relativer Oligämie die pathologischen Bereiche.
- Milchglastrübungen, z.B. durch Infiltration der Alveolen oder durch eine interstitielle Lungenerkrankung (u.a.Infektionen, Lungenödem, pulmonale Hämorrhagie). In diesem Fall sind die "helleren" Lungenareale die pathologischen Bereiche.
Die Differenzierung zwischen Air Trapping und einer Mosaikperfusion kann schwierig sein, insbesondere weil Air Trapping auch häufig mit einer verminderten fokalen Perfusion z.B. durch reaktive Vasokonstriktion assoziiert ist.
Quellen
- ↑ Tanaka N et al. Air trapping at CT: high prevalence in asymptomatic subjects with normal pulmonary function. Radiology. 2003
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