Adagrasib
Handelsname(n): Krazati®
Englisch: adagrasib
Definition
Adagrasib ist ein KRAS-Inhibitor, der zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) mit einer Mutation im KRAS-Gen zugelassen ist.
Chemie
Adagrasib hat ein Tetrahydropyridinopyrimidin-Grundgerüst, das mehrfach substituiert ist. Entscheidend für die Wirkung ist die 2-Fluoracrylamidgruppe, die als Michael-Akzeptor den Warhead des Moleküls bildet und eine kovalente Bindung mit dem Protein eingeht.
Die Summenformel lautet C32H35ClFN7O2; das Molekulargewicht beträgt 604,1 g/mol.[1]
Wirkmechanismus
KRAS ist ein monomeres G-Protein, das an der Regulation von Wachstum und Differenzierung in Zellen beteiligt ist. Entsprechend können Mutationen des Proteins die Entstehung und Progression von Krebserkrankungen begünstigen. Eine wichtige Mutation ist die KRAS-G12C-Mutation, durch die das Protein dauerhaft aktiv ist und zu unkontrolliertem Wachstum führt.
Adagrasib wirkt durch eine Hemmung des mutierten KRAS-Proteins. Hierfür geht es mit dem mutierten Cys12 des Proteins eine kovalente Bindung ein, wodurch es dauerhaft inaktiviert wird.
Pharmakokinetik
Das Verteilungsvolumen beträgt 942 Liter. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 29 Stunden.[2]
Indikation
- Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) mit einer KRAS-G12C-Mutation und Fortschreiten der Erkrankung nach mindestens einer systemischen Therapie[2]
Darreichungsformen
Adagrasib ist als Filmtablette erhältlich.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt 600 mg zweimal täglich. Die Therapie erfolgt so lange, bis eine nicht-akzeptable Toxizität oder eine Krankheitsprogression eintritt. Falls Nebenwirkungen auftreten, kann die Dosis schrittweise reduziert werden.[2]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- Gastrointestinale Nebenwirkungen: Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen
- Hepatotoxizität, Erhöhung von Transaminasen (AST, ALT), γ-GT und alkalischer Phosphatase
- QT-Zeit-Verlängerung (EKG-Anfertigung zu Beginn der Therapie und danach in regelmäßigen Abständen empfohlen)
- Anämie, Lymphopenie
- Hyponatriämie, verminderter Appetit
- Schwindel
- Pneumonitis
- periphere Ödeme
- erhöhte Kreatinin-Spiegel
Wechselwirkungen
Starke CYP3A4-Induktoren und -Inhibitoren können die Plasmaspiegel von Adagrasib verändern. Weitere relevante Wechselwirkungen bestehen mit
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4-Substraten mit geringer therapeutischer Breite