Faszie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. August 2024, 12:06 Uhr
von lateinisch: fascia - Binde
Synonyme: Fascia, Muskelhaut, Muskelbinde
Englisch: Fascia
Definition
Als Faszie bezeichnet man eine flächige Hüllschicht aus kollagenem Bindegewebe, die einzelne Muskeln, Muskelgruppen, Organe oder ganze Körperabschnitte umgeben kann.
Nomenklatur
Nach neuerer Nomenklatur wird der Faszienbegriff wesentlich weiter gefasst und umfasst neben den "traditionellen" anatomischen Faszien (z.B. Fascia thoracolumbalis) alle Bindegewebe mit hohem Kollagenfaseranteil, so auch Gelenk- und Organkapseln, Aponeurosen, Muskelsepten, Bänder, Sehnen und Retinacula.
Einteilung
Man unterscheidet drei Faszienschichten:
Oberflächliche Faszien
Oberflächliche Faszien finden sich im Körper nahezu ubiquitär unterhalb der Haut sowie als Hüllstruktur von Organen, Drüsen und Gefäß-Nerven-Bündeln. Ihre Fasern strahlen in das Stratum reticulare der Dermis ein. Sie besteht aus losem areolärem Bindegewebe und Fettgewebe. Oberflächliche Faszien dienen als Speicher für Fett sowie als Isolierung und Füllmaterial.
Die oberflächliche Faszie ist elastisch und dehnbar umf passt sich so bestmöglich den Körperdimensionen an
Viszerale Faszien
Tiefe Faszien
Histologie
Die Faszie besteht zum größten Teil aus straffen, geflechtartig verwobenen Kollagenfasern und Elastin. Auf der Innenseite der Faszie findet man eine dünne Schicht lockeres Bindegewebe, das so genannte Epimysium. An den Enden eines Muskels vereinigt sich die Faszie mit der Sehne des Muskels.
Physiologie
Im Gegensatz zum Muskelgewebe selbst sind Faszien passive Strukturen, die dem Muskel Form und Festigkeit geben. Sie sind ein Widerlager, welches verhindert, dass die Fasern des Muskels während seiner Funktion ihren morphologischen Zusammenhalt verlieren. Darüber hinaus dienen sie der Abgrenzung der Muskeln untereinander und verhindern so, dass eng zusammenliegende Muskeln sich bei der Kontraktion gegenseitig beeinflussen.
In einigen Fällen dienen Faszien als Ursprung oder Ansatzstelle der Muskulatur.
Wundheilung
Neuere Forschungen (2019) weisen darauf hin, dass Faszien eine wichtige Rolle bei der Heilung tiefer Wunden spielen.[1] Bei Säugetieren kommt es nach tiefen Verletzungen zu einer raschen Migration von Fibroblasten aus der subkutanen Faszienschicht in den Wundbereich. Dabei werden Teile der extrazellulären Matrix, sowie kleinere Blutgefäße und Nerven wie ein "Patch" mitgezogen. Die Blockade dieses Prozesses führte im Tierexperiment zur Entstehung chronischer Wunden.
Beispiele
Die oberflächlichen Blätter der Faszien der verschiedenen anatomischen Regionen bilden zusammen die allgemeine Körperfaszie.
Quellen
- ↑ Correa-Gallegos D et al: Patch repair of deep wounds by mobilized fascia. Nature. Published online: 27 November 2019