Hydrometra (Katze): Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „==Definition== Unter einer '''Hydrometra''' versteht man einen mit klarer und steriler Flüssigkeit gefüllter Uterus (G…“) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
==Definition== | ==Definition== | ||
Unter einer '''Hydrometra''' versteht man einen mit klarer und [[steril]]er [[Flüssigkeit]] gefüllter [[Uterus (Veterinärmedizin)|Uterus]] (Gebärmutter) bei der [[Katze]]. Die [[Erkrankung]] ist von der [[ | Unter einer '''Hydrometra''' versteht man einen mit klarer und [[steril]]er [[Flüssigkeit]] gefüllter [[Uterus (Veterinärmedizin)|Uterus]] (Gebärmutter) bei der [[Katze]]. Die [[Erkrankung]] ist von der [[Mucometra (Katze)|Mucometra]] (Ansammlung von [[Schleim]]) abzugrenzen. | ||
==Ätiologie== | ==Ätiologie== |
Version vom 13. Dezember 2021, 15:09 Uhr
Definition
Unter einer Hydrometra versteht man einen mit klarer und steriler Flüssigkeit gefüllter Uterus (Gebärmutter) bei der Katze. Die Erkrankung ist von der Mucometra (Ansammlung von Schleim) abzugrenzen.
Ätiologie
Eine Hydrometra entsteht meistens infolge einer Obstruktion, die zu einer Abflusstörung (Retention) der uterinen Sekrete führt. Hierbei können entweder Indurationen, Spangen- und Plattenbildung oder auch pathologische Zubildungen (Polypen, Tumoren u.ä.) eine Verlegung des Uteruslumen bzw. der Cervix uteri verursachen.
Pathogenese
Die Hydrometra stellt eine pathologische Ansammlung von steriler Flüssigkeit im Cavum uteri (Gebärmutterhöhle) infolge einer Abflussstörung dar.
Neben Zervixindurationen verhindern auch Spangen- und Plattenbildung im Corpus uteri (Gebärmutterkörper) das kontinuierliche Abfließen der von den uterinen Drüsen sezernierten Sekrete. Ist zusätzlich auch das Endometrium degeneriert bzw. liegt gleichzeitig auch eine glandulär-zystische Hyperplasie vor, kommt es zusätzlich zu einer gesteigerten Sekretion. Alternativ kommt es auch bei polypösen bzw. tumorösen Zubildungen der endometrialen Schicht zu einer verstärkten Produktion von mukösen Sekreten, welche das klinische Bild verkomplizieren. Bei diesen Tieren ist entweder die Zervix fest verschlossen oder das Ostium uteri internum (innerer Muttermund) durch die Neoplasien verlegt.
Klinik
Die Symptome sind meist unspezifisch und wenn, dann nur milde ausgeprägt. Bei der klinischen Untersuchung kann mitunter ein vergrößerter Uterus palpiert werden.
Differenzialdiagnosen
Mögliche Differenzialdiagnosen sind:
- intakte Gravidität
- Mucometra
- Pyometra
- Uterustumoren
- Polypen
Diagnose
Die Diagnose wird mittels Ultraschalluntersuchung gesichert (echofreier Inhalt im Uterus).
Therapie
Die Erkrankung verläuft häufig selbstlimitierend. Durch die Rückbildung der Gelbkörper (Corpora lutea) kommt es zu einer Öffnung der Zervix und damit auch zum ungehinderten Abfluss der Flüssigkeit. Die Öffnung der Zervix bzw. der Sekretfluss kann durch die zusätzliche Applikation von Aglepriston (10 mg/kgKG 2x im Abstand von 24 Stunden) gefördert werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Bei unverändertem Zustand bzw. bei Rezidiven ist eine chirurgischee Intervention (Ovariohysterektomie) indiziert.
Literatur
- Günzel-Apel A, Bostedt H (Hrsg.). 2016. Reproduktionsmedizin und Neonatologie von Hund und Katze. Mit 250 Abbildungen und 150 Tabellen. Stuttgart: Schattauer GmbH. ISBN: 978-3-7945-2249-1