Portalvenöses Gas: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. April 2023, 14:13 Uhr
Synonyme: Aeroportie, portalvenöse Luft, Luft im Pfortaderkreislauf
Englisch: portal venous air, gas within the portal venous system, aeroportia, portomesenteric venous gas, hepatic portal venous gas
Definition
Ursache
Portalvenöses Gas findet sich häufig bei schwer kranken Patienten. Typische Ursachen sind:
- Darmischämie: in der Regel auch Gas in der Darmwand (Pneumatosis intestinalis) und mesenterial (Mortalität 75 - 90 %, wobei portalvenöses Gas keinen unabhängigen Prädiktor darstellt)
- nekrotisches oder ulzeriertes kolorektales Karzinom
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- perforiertes peptisches Ulkus
- Darmdilatation:
- iatrogene Dilatation des Magens oder Darms (z.B. bei Endoskopien oder Einlauf)
- paralytischer oder mechanischer Ileus
- Barotrauma
- intraabdominelle Sepsis:
- Pneumatosis intestinalis anderer Ursache
- weitere Assoziationen:
Bei Kindern finden sich andere Ursachen:
Diagnostik
Portalvenöses Gas wird radiologisch diagnostiziert. Im konventionellen Röntgenbild können verästelnde Aufhellungen in der Leber erkannt werden. In der Sonographie ist das Gas als echogene, mobile Foci im Lumen der Portalvenen darstellbar.
Mittel der Wahl ist die Computertomographie (CT): Das Gas ist in der Vena portae und ihren Aufzweigungen erkennbar. An der Grenzfläche zwischen Gefäß und Gas können Streifenartefakte auftreten. Typischerweise ist das Gas peripher lokalisiert, da es vom Blut mitgerissen wird. Im Gegensatz dazu ist Gas in den Gallenwegen (Aerobilie) eher zentral lokalisiert, da die Gallenflüssigkeit in Richtung Leberhilus transportiert wird.