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Aktuelle Version vom 21. März 2024, 10:14 Uhr
Synonym: Kalziumglukonat
Englisch: calcium gluconate
Definition
Calciumgluconat ist das Calciumsalz der Gluconsäure.
Chemie
Calciumgluconat hat die Summenformel C12H22CaO14 und eine molare Masse von 448,39 g/mol.
Verwendung
Calciumgluconat wird in oraler Form zur Supplementation von Calcium verwendet. In parenteraler Form wird es bei folgenden Indikationen eingesetzt:
- zum Calciumersatz bei sekundärem Hyperparathyreoidismus (sHPT)
- zur symptomatischen Therapie von lebensbedrohlichen Hyperkaliämien, um die Kalium-bedingte Depolarisation an der Zellmembran zu vermindern. Standarddosierung ist hierbei die intravenöse Gabe von 10 ml Calciumgluconat (10%) innerhalb von 10 Minuten. Die Wirkung tritt innerhalb von 1 bis 3 Minuten ein und hält maximal eine Stunde an.
- bei Vergiftungen mit Flusssäure als Antidot. Die Kalziumionen neutralisieren dabei die Fluoridionen im Körper.
- bei Überdosierung von Magnesium, z.B. im Rahmen einer Eklampsieprophylaxe
- zur Therapie der Gebärparese bei Wiederkäuern in der Tiermedizin
Nebenwirkungen
Zu den Nebenwirkungen einer oralen Calciumgluconat-Gabe zählen Nausea und Obstipation. Bei zu schneller intravenöser Gabe kann es zu einer Hyperkalzämie mit Vasodilatation, Blutdruckabfall und kardialen Arrhythmien kommen.
Intramuskuläre Injektionen können lokale Nekrosen und Spritzenabszesse auslösen.
Kontraindikationen
Calciumgluconat als intravenöse Applikationsform, sowie andere intravenöse Calciumpräparate dürfen nicht bei Patienten eingesetzt werden, die Digitalispräparate anwenden. Die intravenöse Applikation führt zu schweren Herzrhythmusstörungen.