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Trofinetid

Handelsname: Daybue™
Synonym: NNZ-2566
Englisch: trofinetide

1. Definition

Trofinetid ist ein Arzneistoff zur Behandlung des Rett-Syndroms. Es handelt sich um ein neuroprotektiv wirksames Peptidanalogon. Bislang (2023) ist Trofinetid nur in den USA zugelassen.

2. Chemie

Trofinetid ist ein Analogon von Glypromat, einem Peptid aus Glycin, Prolin und Glutaminsäure (Gly-Pro-Glu), das seinerseits ein Analogon des Insulin-like growth factor 1 (IGF-1) darstellt.

Die Summenformel ist C13H21N3O6. Der chemische Name lautet

  • (2S)-2-{[(2S)-1-(2-Aminoacetyl)-2-methylpyrrolidin-2- carbonyl]amino}pentandionsäure (IUPAC)

Die molare Masse beträgt 315,33 g/mol, der Oktanol-Wasser-Koeffizient (logP) - 3,9. Die CAS-Nummer lautet 853400-76-7. Die Substanz liegt bei Raumtemperatur als weißer bis cremefarbener Feststoff vor, der gut in Wasser löslich ist.[1]

3. Wirkmechanismus

Der Wirkmechanismus ist bisher (2023) nicht aufgeklärt. Im Tierexperiment wurden neuroprotektive, antiinflammatorische und antiapoptotische Effekte festgestellt. In klinischen Studien konnte die Wirksamkeit beim Rett-Syndrom nachgewiesen werden.[1]

4. Pharmakokinetik

Trofinetid wird nach oraler Aufnahme rasch resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2 bis 3 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung beträgt weniger als 6 %, das Verteilungsvolumen 80 Liter (ca. 1 l/kgKG). Die Biotransformation erfolgt nicht über Cytochrom-P450-Isoenzyme. Trofinetid wird zu 80 % unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 1,5 Stunden.[1]

5. Indikation

Trofinetid ist zur Behandlung des Rett-Syndroms bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren zugelassen.[1]

6. Darreichungsform

Trofinetid steht als Lösung (200 mg/ml) zur oralen Anwendung zur Verfügung und kann auch über ein Gastrostoma verabreicht werden.

7. Dosierung

Die Gabe erfolgt zweimal täglich. Die Dosierung ist dabei abhängig vom Körpergewicht.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

8. Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Diarrhö und Erbrechen.[1]

9. Wechselwirkungen

Trofinetid ist in vitro ein schwacher CYP3A4-Inhibitor und hemmt auch OATP1B1 and OATP1B3.[1]

10. Kontraindikationen

Bisher sind keine Kontraindikationen bekannt.

11. Schwangerschaft und Stillzeit

Es gibt keine ausreichenden Daten zum Risiko bei einer Anwendung in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit.

12. Zulassung

Trofinetid wurde im März 2023 in den USA von der FDA zugelassen.[2]

13. Quellen

14. Weblinks

Fachgebiete: Arzneimittel

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