Trichostrongylus
von griechisch: trichos - Haar; altgriechisch: strongúlos - rund
Englisch: trichostrongylus
Definition
Als Trichostrongylus bezeichnet man eine Gattung der Nematoden (Rundwürmer), die zur Familie Trichostrongylidae gehört.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Trichostrongyloidea
- Familie: Trichostrongylidae
- Gattung: Trichostrongylus spp.
- Familie: Trichostrongylidae
- Überfamilie: Trichostrongyloidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Trichostrongylus-Arten sind haardünne, rötlich bis braune Parasiten, die ein sich verjüngendes Vorderende zeigen und drei kleine Lippen an der Mundöffnung aufweisen. Sie sind zwischen 5 und 30 mm lang. Die Eier sind 70 bis 98 x 30 bis 50 µm groß, dünnschalig und mit 16 oder mehr Furchungszellen ausgestattet.
Trichostrongyliden-Art | Präpatenz (d) | Weibchen (mm) | |||
---|---|---|---|---|---|
Rind | Schaf | Ziege | |||
Trichostrongylus axei | 25 | 5-6 | 50-70 | 25-50 | 25-50 |
Trichostrongylus colubriformis | 15 | 5-6 | sporadisch | 50-75 | 50-75 |
Trichostrongylus vitrinus | 18-19 | 5-8 | sporadisch | 50-75 | 50-75 |
Trichostrongylus capricola | 5-7 | sporadisch | < 10 | < 10 | |
Trichostrongylus longispicularis | 5-7 | < 10 |
Entwicklung
Die Entwicklung von Trichostrongylus spp. gleicht jener der restlichen Gattungen der Familie Trichostrongylidae: an eine externe Phase schließt sich eine interne Phase an. Die externe Phase beginnt mit der Ausscheidung der Eier mit dem Kot des Wirtes. Es kommt zur Ausbildung von frei lebenden infektiösen Drittlarven (L3), die von einem neuen Wirt oral aufgenommen werden müssen.
Anschließend werden die infektiösen und noch-bescheideten Larven durch bestimmte Signale im Pansen und Dünndarm zur Sekretion von Enzymen angeregt. Durch die enzymatische Zersetzung der Hülle und starke Bewegungen schlüpfen die Larven, um sich anschließend an ihrem Zielorgan anzusiedeln. Hier kommt es zu weiteren Häutungsschritten, sodass Viertlarven (L4) sowie präadulte Stadien entstehen. Die Parasiten erlangen Geschlechtsreife, worauf sich der Lebenszyklus wieder schließt.
Epidemiologie
Trichostrongylus-Infektionen erfolgen hauptsächlich auf der Weide. Wiederkäuer müssen die infektiösen Stadien peroral aufnehmen, worauf die vorausgegangene externe Phase stark von Temperatur und Feuchtigkeit beeinflusst wird. Aus diesem Grund unterliegt die Trichostrongylidose der Wiederkäuer einer ausgeprägten Saisondynamik.
Klinik
Trichostrongylus-Arten siedeln sich vorzugsweise im Labmagen an. Dort verursachen sie kleine Ulzerationen, die zu umfangreichen Nekrosen führen können. In weiterer Folge steigen der pH-Wert und die Konzentrationen von Na+ und Pepsin an, während gleichzeitig K+, Cl- und Trockensubstanzgehalt abnehmen. Die Darmpassage ist deutlich verlangsamt, der Albumingehalt im Blut sinkt ab, während der Pepsinogengehalt steigt. Es kommt zum Durchfall, die Futterverwertung ist vermindert.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
- Schnieder, Thomas. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey-Verlag, 2005.