Transarterielle periartikuläre Embolisation
Synonyme: transarterielle Mikroembolisation, TAME
Englisch: transarterial periarticular embolization, TAPE
Definition
Die transarterielle periartikuläre Embolisation, kurz TAPE, ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung von chronischen Gelenkschmerzen und Enthesiopathien.
Durchführung
Nach Lokalanästhesie wird über einen transradialen oder transfemoralen Zugang ein Mikrokatheter bis in die Endäste der entsprechenden Gelenkarterien vorgeschoben. Anschließend werden die Endäste mittels in Kontrastmittel aufgelöstem Imipenem/Cilastatin embolisiert.
Indikationen
Dieses endovaskuläre Embolisationsverfahren wurde erstmalig bei Patienten mit iatrogenem Hämarthros beschrieben. Heute (2024) wird die TAPE zur Schmerzreduktion u.a. bei Gonarthrose, Omarthrose, chronischer Epicondylitis humeri ulnaris und chronischer Tendinitis der Patellarsehne im Rahmen eines Patellaspitzensyndroms oder bei der Plantarfasziitis eingesetzt.
Bei der TAPE handelt es sich um einen individuellen Heilversuch, der bei Versagen anderer Therapiemethoden angewendet werden kann. Aufgrund der relativ geringen Zahl dokumentierter Patienten lässt sich die Methode bezüglich ihrer Langzeitergebnisse momentan (2024) noch nicht abschließend bewerten.
Komplikationen
Die TAPE gilt grundsätzlich als sicheres Verfahren.[1] Bei der Navigation durch kleinkalibrige oder stark geschlängelte Gefäße oder durch eine zu schnelle Injektion von Kontrastmittel kann es zu einer Perforation von Mikroarterien kommen. In diesem Fall sind jedoch keine spezifischen Maßnahmen notwendig. Weiterhin kann es zu einer subintimalen bzw. subadventitialen arteriellen Dissektion kommen. Dabei ist das Zurückziehen des Mikrokatheters in das wahre Lumen, die Injektion von Heparin und Nitroglycerin sowie die einmonatige Gabe eines Thrombozytenaggregationshemmers und eines Vasodilatators sinnvoll.
Postinterventionell sind Ischämien der Haut oder Muskulatur möglich, die jedoch meist nur wenige Stunden bis 2 Wochen anhalten. Ulzerationen oder eine ischämische Myositis sind sehr seltene Komplikationen. Knocheninfarkte oder ischämisch bedingte Sehnenrupturen kommen ebenfalls sehr selten vor. Parästhesien bilden sich meist innerhalb weniger Tage zurück und lassen sich durch Kühlung der betroffenen Stellen lindern. Gefäßverschlüsse können durch Gabe eines Thrombozytenaggregationshemmers und eines Vasodilatators für einen Monat behandelt werden.
Literatur
- Okuno Y, Korchi AM, Shinjo T, Kato S. Transcatheter arterial embolization as a treatment for medial knee pain in patients with mild to moderate osteoarthritis. Cardiovasc Intervent Radiol. 2015 Apr;38(2):336-43.
- Okuno Y, Iwamoto W, Matsumura N, Oguro S, Yasumoto T, Kaneko T, Ikegami H. J. Clinical Outcomes of Transcatheter Arterial Embolization for Adhesive Capsulitis Resistant to Conservative Treatment. Vasc Interv Radiol. 2017 Feb;28(2):161-167.e1. doi: 10.1016/j.jvir.2016.09.028. Epub 2016 Dec 19
Quellen
- ↑ Lin HY et al. Challenges and complications and their management of the transarterial microembolization for chronic musculoskeletal pain. Eur Radiol. 2024
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