Synovitis
Synonym: Synovialitis
Definition
Eine Synovitis oder Synovialitis ist eine Entzündung der Gelenkschleimhaut (Membrana synovialis) der Gelenkkapsel.
Die Entzündung der Membrana synovialis der Sehnenscheide nennt man Tendosynovitis.
Formen
Akute Synovitis
- Granulozytäre Infiltration der Synovialmembran, gekennzeichnet durch eine gesteigerte Durchblutung (Hyperämie)
- Ödem (erhöhte Gefäßpermeabilität)
- Gelenkerguss
Chronische Synovitis
- Lymphozytäre und plasmazelluläre Infiltrationen
- Es kann zu einer Proliferation der Synovialdeckzellen (villöse Synovitis) kommen, mit Ausbildung eines Pannusgewebe - vor allem bei rheumatoider Arthritis
Spezielle Formen
- Pigmentierte villonoduläre Synovialitis (PVNS): gutartige Proliferation von Synoviozyten in den kleinen Gelenken oder der Sehnenscheide (lokalisierte PVNS) oder in den großen Gelenken wie dem Kniegelenk (diffuse PVNS).
- Kristallinduzierte Synovialitis: Ablagerung von Urat bei Gicht oder Kalziumpyrophosphat bei Kalziumpyrophosphatarthropathie (CPPA) bzw. Pseudogicht.
Pathohistologie
Man unterscheidet zwischen
- spezifischer Synovialitis (PVNS, infektiös, kristallinduziert etc.) und
- unspezifischer Synovialitis (arthroseassoziiert, bei rheumatoider Arthritis, posttraumatisch etc.).
Bei einer infektiösen, nicht-granulomatösen Synovialitis erkennt man histopathologisch Erosionen der verdickten Deckzellschicht sowie dichte entzündliche Infiltrate mit reichlich pyknotischen Zellkernen (Trümmer neutrophiler Granulozyten). Je nach Alter des Patienten und vorbestehenden degenerativen Erkrankungen lassen sich auch Zeichen degenerativer Veränderungen beobachten, die jedoch kein Merkmal eines infektiösen Geschehens sind.
Die Schwere einer Synovialitis kann mithilfe des Synovialitis-Score nach Krenn semiquantitativ erfasst werden.
Bildgebung
Eine Synovitis kann mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder Skelettszintigraphie beurteilt werden. Diagnostische Zeichen sind:
- verdickte Synovialis, verstärkte Tracerakkumulation im Bereich der synovialen Auskleidung des Gelenks (5 min p.i.)
- T1w: hypointens
- Flüssigkeitssensitive Sequenzen (T2-FS, PD-FS, STIR): hyperintens
- T1w mit Kontrastmittel: frühes, homogenes Enhancement
Therapie
Die Therapie einer Synovitis ist abhängig von der auslösenden Ursache. Akute, überlastungsbedingte Formen werden meist konservativ durch Ruhigstellung, Kühlung, körperliche Schonung und NSAR behandelt.
Bleibt die konservative Therapie erfolglos, kommen invasive Behandlungsverfahren in Betracht. Dazu zählen u.a.:
- Arthroskopische oder offene Synovektomie
- Radiosynoviorthese
um diese Funktion zu nutzen.