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Stenotrophomonas maltophilia

Synonym: S. maltophilia

1. Definition

Stenotrophomonas maltophilia ist ein gramnegatives aerobes Bakterium aus dem Phylum Proteobacteria. Es ist ein wichtiges opportunistisches Pathogen, das schwere Infektionen auslösen kann und zahlreiche Antibiotikaresistenzen aufweist.

2. Verbreitung

Stenotrophomonas maltophilia ist ein weit verbreitetes Bakterium, das auch in nährstoffarmen Umgebungen überleben kann. Es kommt ubiquitär in einer Reihe verschiedener Habitate vor, auch in extremen Regionen wie der Antarktis. Es konnte auf und in verschiedenen Medizinprodukten gefunden werden, u.a. Kathetern, Endoskopen und sogar Desinfektionslösungen.

3. Virulenzfaktoren

Die Virulenzfaktoren von Stenotrophomonas maltophilia sind derzeit (2024) noch nicht vollständig charakterisiert. Sicher ist jedoch, dass zu ihnen u.a. verschiedene extrazelluläre Enzyme wie Lipasen, Proteasen (z.B. StmPr1, StmPr2 und StmPr3), DNasen, RNAsen und Siderophore gehören. Einige der Enzyme sind zytotoxisch und spalten Proteine der Extrazellulärmatrix der Wirtszelle.

Ein wesentlicher Grund für seine Virulenz ist zudem die Fähigkeit zur Biofilm-Bildung sowohl auf biotischen, als auch abiotischen Oberflächen, wodurch er auch chronische Infektionen verursacht. Dabei schützt der Biofilm das Bakterium von äußeren Einflüssen. Die zugrundeliegende Kaskade ist jedoch derzeit (2024) noch nicht vollständig bekannt. Es konnte ein Zwei-Komponenten-System identifiziert werden, das die Expression von Virulenzfaktoren (z.B. diffusible signaling factor) reguliert und so z.B. die Antibiotikaresistenzen sowie die Biofilmbildung kontrolliert.

4. Mögliche Verwendung

Aufgrund seiner Fähigkeit, Xenobiotika abzubauen und seiner Metallresistenz, wurde eine Anwendung des Bakteriums in der Bioremediation verseuchter Böden vorgeschlagen.

5. Infektionen

Stenotrophomonas maltophilia galt lange als unproblematisch, gilt aber mittlerweile (2024) als eines der wichtigsten (Krankenhaus-)Pathogene. Von Infektionen betroffen sind vor allem immunsupprimierte, onkologische und anderweitig infektionsgefährdete Patienten (ggf. unter AB-Therapie). Der Erreger gelangt bspw. durch kontaminierte Geräte bei der künstlichen Beatmung oder durch einen ZVK in den Körper. Infektionen mit dem Bakterium manifestieren sich u.a. als:

Der Erreger zeigt meist noch höhere Resistenzen gegen Antibiotika als Pseudomonas aeruginosa. Eine Therapiemöglichkeit ist die Behandlung mit Cotrimoxazol.

6. Quellen

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26.04.2024, 11:18
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