Schocklagerung
Synonym: Autotransfusionslagerung
Englisch: shock position
Definition
Die Schocklagerung ist eine bei relativem oder absolutem Volumenmangel indizierte Patientenlagerung.
Wirkung
Der Wirkmechanismus der Schocklagerung beruht auf einer Umverteilung des Blutvolumens (Autotransfusion) von peripher (untere Extremität) nach zentral. Dies führt zu einer vermehrten Füllung der Vena cava inferior und damit einer Erhöhung der kardialen Vorlast. So kann kurzfristig das Herzzeitvolumen (HZV) erhöht und die Perfusion lebenswichtiger Organe aufrechterhalten werden.
Indikationen
Die Lagerung ist im akuten Notfall indiziert beim
- hypovolämischen Schock
- anaphylaktischen Schock
- septisch-toxischen Schock
- neurogenen Schock
- orthostatischen Kollaps
Beim kardiogenen Schock soll die Schocklage nach Empfehlung der DIVI im Rahmen der Erstversorgung nur im Einzelfall symptomorientiert und probatorisch eingesetzt werden.[1] Bei Verdacht auf Rechtsherzversagen wird eine Schocklage empfohlen, da der Patient von einer erhöhten Vorlast profitiert. Bei vermutetem Linksherzversagen ist von der Schocklage abzusehen, da eine erhöhte Vorlast das Herz zusätzlich belasten und zu einer Verschlechterung der Kreislaufsituation führen würde.
Kontraindikationen
- Trauma: Schädel, Wirbelsäule, Thorax, Abdomen, Becken, Oberschenkel
- bestehender Verdacht auf ein rupturiertes Aortenaneurysma
- Unterkühlung
Durchführung
Die Schocklagerung erfolgt durch Hochlagerung der Beine um 30°- 60° in Rücken- oder stabiler Seitenlage (bei Bewusstlosigkeit des Patienten). Bei Lagerung auf einer Unterlage kann diese alternativ auch in eine leichte Kopftieflage von 15° gebracht werden.
Quellen
- ↑ Adams HA et al.: Stellungnahme der Sektion „Schock“ der DIVI zur Schocklage (Stand 2013), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
siehe auch: Trendelenburg-Lagerung
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