Autotransfusion
Definition
Als Autotransfusion bezeichnet man verschiedene klinische Verfahren und physiologische Phänomene der Eigenblutzufuhr.
Autotransfusion in der Klinik
Im klinischen Sprachgebrauch versteht man unter einer Autotransfusion die intraoperative Transfusion von Eigenblut zum Ausgleich hoher Blutverluste.
Vorteile und Kontraindikation
Die Eigenbluttransfusion ist risikoärmer, da Komplikationen der Fremdblutübertragung (Blutgruppenunverträglichkeit und Übertragung von Infektionskrankheiten) entfallen. Kontraindikationen ergeben sich bei gutartigen (z.B. Anämie) oder malignen Bluterkrankungen mit Blutzelldefizienzen.
Verfahren
Zur Blutgewinnung kann die
- präoperative Eigenblutspende oder
- die maschinelle Autotransfusion (MATS), d.h. die intraoperative Reinigung und Aufbereitung abgesaugten Sekretes durch Autotransfusionsgeräte herangezogen werden.
Physiologie
In der Physiologie bezeichnet man als Autotransfusion die gesteigerte Reabsorption interstitieller Flüssigkeit in der Frühphase des Schockes. Diese ist Resultat der sympathisch induzierten Vasokonstriktion der Arteriolen, die mit einem Abfall des hydrostatischen Druckes in den Kapillaren einhergeht (siehe auch: Filtration).
Notfallmedizin
Bei Versacken des Blutes in die Peripherie im Rahmen einer orthostatischen Synkope oder eines Kreislaufschocks kann durch Hochlagerung der Beine (Schocklagerung) der venöse Rückstrom zum Herzen verbessert und das Blutvolumen zu Gunsten der lebenswichtigen Organe umverteilt werden (Autotransfusion).