SLICC-Kriterien

Definition

Die SLICC-Kriterien, SLICC kurz für "Systemic Lupus International Collaborating Clinics", sind Kriterien für die Diagnosestellung eines systemischen Lupus erythematodes (SLE). Sie werden heute (2025) vor allem im Rahmen der klinischen Forschung oder bei ungeklärten Fällen verwendet. Häufiger kommen die ACR/EULAR-Klassifikation des SLE zum Einsatz..

Hintergrund

Die Symptome und Laborbefunde bei einem SLE können sehr heterogen sein. Der Score setzt sich aus klinischen und immunologischen Aspekten zusammen. Für die Diagnosestellung müssen 4 Kriterien (mindestens ein klinisches und ein immunologisches) erfüllt sein. Alternativ kann die Diagnose anhand eines histologischen Nachweises einer Lupus-Nephritis in Kombination mit positiven antinukleären Antikörpern (ANA) oder positiven Anti-dsDNA-Antikörpern gestellt werden.

**SLICC-Kriterien des SLE**
Kategorie	Kriterien
Dermatologisch	akut kutaner Lupus erythematodes (inkl. Schmetterlingserythem) chronisch kutaner Lupus erythematodes orale oder nasopharyngeale Schleimhautulzera nicht-vernarbende Alopezie
Systemisch	Synovitis (≥2 Gelenke) oder Druckschmerz (≥2 Gelenke) und Morgensteifigkeit (≥ 30 min) Serositis (Pleuritis oder perikardiale Schmerzen, die >1 Tag anhalten) Nierenbeteiligung: Proteinurie (>500 mg/Tag) Neurologische Beteiligung (Epilepsie, Psychose, Myelitis)
Laborchemisch	Hämolytische Anämie Leukopenie (<4.000/μL) oder Lymphopenie (<1.000/μL) Thrombozytopenie (<100.000/μL) Antinukleäre Antikörper (ANA) Anti-dsDNA-Antikörper Anti-Sm-Antikörper Anti-Phospholipid-Antikörper Erniedrigtes Komplement (C3, C4 oder CH50) Positiver direkter Coombs-Test

Literatur

Deutsches Ärzteblatt - Diagnostik und Therapie des systemischen Lupus erythematodes, 2015
MD Calc – SLICC Criteria for Systemic Lupus Erythematosus (SLE) 2012, abgerufen am 20.05.2025

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