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Menschenfloh

(Weitergeleitet von Pulex irritans)

Synonym: Pulex irritans
Englisch: human flea, house flea

1. Definition

Der Menschenfloh ist ein parasitär lebendes Insekt, mit einer Größe von bis zu 3,3 mm. Durch Sprünge kann er Distanzen von bis zu 50 cm zu überbrücken.

2. Taxonomie

3. Morphologie

Die Weibchen sind zwischen 2 und 3,3 mm groß, die Männchen hingegen sind mit 2 bis 2,5 mm etwas kleiner. Die Parasiten weisen einen stark abgerundeten Kopf, deutlich ausgeprägte Augen und einen flügellosen Körper mit kräftigen Beinpaaren auf. Ctenidien sind nicht ausgebildet.

4. Vorkommen

Diese Flohart in erster Linie auf den Menschen spezialisiert, befällt aber auch andere Säugetiere wie z.B. Haustiere (Schweine, Wiederkäuer, Hunde, Katzen).

In Mitteleuropa tritt der Menschenfloh mittlerweile nur noch selten auf. Menschen werden hier wesentlich häufiger vom Katzen- (Ctenocephalides felis) oder Hundefloh (Ctenocephalides canis) befallen.

5. Ernährung

Der Menschenfloh bevorzugt warme und feuchte Körperregionen. Er ernährt sich dort von Blut (Hämatophagie), welchem er dem Menschen (oft mit zahlreichen Stichen) absaugt.

In der Regel nimmt ein Floh pro Tag etwa eine Mahlzeit zu sich, wobei er bis zum Zwanzigfachen seines Eigengewichts an Blut aufnehmen kann. Er ist jedoch auch in der Lage mehrere Monate ohne Nahrungsaufnahme zu überleben.

6. Entwicklung

Flöhe leben vorwiegend stationär auf dem Wirt. Die Entwicklung geht vom Ei aus über drei Larvenstadien (L1 bis L3) hinweg zur Puppe und dann zum Adultstadium (Imago). Die Verpuppung findet abseits vom Wirt bei hoher Luftfeuchtigkeit und günstigen Temperaturen ab.

Ein Weibchen kann nach der Befruchtung etwa 50 Eier auf dem Wirtsorganismus ablegen. Nach 2 bis 14 Tagen schlüpfen die Junglarven und halten sich bevorzugt auf Teppichen, Polstermöbeln oder in Zimmerecken auf. Die Larven können selber noch kein Blut saugen, sodass sie von den Weibchen mit angedautem Blut gefüttert werden.

7. Klinik

Flohstiche verursachen beim Menschen in der Regel juckende rote Papeln, die durch Aufkratzen zu einer Sekundärinfektion führen können. Charakteristisch sind multipel auftretenden Stiche (Flohstichketten).

Flohbisse benötigen in den meisten Fällen keine Behandlung. Ausgeprägte Hautreaktionen sollten lokal gekühlt und mit topischen entzündungshemmenden Cremes bedeckt werden.

8. Vektor

Der Menschenfloh kann Krankheiten wie das endemische Fleckfieber oder die Beulenpest übertragen. Weiterhin dient er als Zwischenwirt für verschiedene Bandwurmarten.

9. Prophylaxe

Haustiere (z.B. Hunde, Katzen) sind regelmäßig mit Endo- und Ektoparasitika zu behandeln. Zusätzlich sollten langhaarige Tiere ein repellierendes Halsband (z.B. mit Imidacloprid und/oder Flumethrin) tragen, um einen Befall mit Flöhen zu verhindern.

10. Literatur

  • Schnieder T (Hrsg.). 2005. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Parey in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4135-9
  • Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1072-0
  • Anderson J, Paterek E. 2020. Flea Bites. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing.
Stichworte: Floh, Parasit, Pest
Fachgebiete: Parasitologie

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