Monoacylglycerin-Lipase
Abkürzungen: MGL, MGLL
Synonyme: Monoacylglycerol-Lipase, Monoglycerin-Lipase
Englisch: monoacylglycerol lipase
Definition
Die Monoacylglycerin-Lipase, kurz MAGL, ist ein intrazelluläres Enzym, das die Hydrolyse von Monoacylglycerin (MAG), insbesondere 2-Arachidonoylglycerol (2-AG), zu freien Fettsäuren und Glycerin katalysiert. Es handelt sich um ein Schlüsselenzym im Abbauweg des endogenen Cannabinoid-Systems, das entscheidend zur Regulation der 2-AG-vermittelten Cannabinoid-Signale beiträgt.
Genetik
Das MGLL-Gen befindet sich auf Chromosom 3 am Genlokus 3q21.3. Es existieren verschiedene Isoformen, die durch alternatives Spleißen entstehen.
Biochemie
MAGL gehört zur Familie der Serin-Hydrolasen und ist vor allem im Zytosol lokalisiert, mit Expressionsschwerpunkten im Zentralnervensystem, im Fettgewebe und in peripheren Organen. Ihre wichtigste Substratverbindung, 2-AG, ist ein endogenes Lipid, das als Agonist an den Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 wirkt.
Funktion
Durch den Abbau von 2-AG reguliert MAGL nicht nur die Dauer und Intensität der Cannabinoid-Rezeptor-Signale, sondern kontrolliert auch die Bereitstellung von Arachidonsäure, einem Ausgangsstoff für die Synthese von Eicosanoiden (z.B. Prostaglandine, Leukotriene).
Klinik
Mutationen oder Dysregulation von MAGL stehen mit Stoffwechselstörungen und neurologischen Erkrankungen in Verbindung. Die Überexpression von MAGL ist in verschiedenen Tumorarten beobachtet worden und könnte die Tumorgenese fördern.
Pharmakologie
MAGL-Inhibitoren (z.B. URB754 und KML29) werden als potentielle therapeutische Mittel zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Krebserkrankungen erforscht.
Quellen
- GeneCards – MGLL Gene, abgerufen am 04.06.2025
- Gil-Ordónez et al. Monoacylglycerol lipase (MAGL) as a promising therapeutic target. Biochemical Pharmacology. 157:18-32. 2018