Mobocertinib
Handelsnamen: Exkivity®
Englisch: mobocertinib
Definition
Mobocertinib ist ein antineoplastischer Wirkstoff aus der Gruppe der Tyrosinkinaseinhibitoren. Der Wirkstoff wird vor allem zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) eingesetzt.
Chemie
Mobocertinib hat die Summenformel C32H39N7O4 und eine molare Masse von 585,7 g/mol. Seine Struktur unterscheidet sich von Osimertinib nur durch eine zusätzliche Isopropylester-Gruppe.
Wirkmechanismus
Mobocertinib ist ein selektiver Inhibitor des EGF-Rezeptors. Der Wirkstoff bildet eine kovalente Bindung mit dem Cysteinrest an Position 797 im aktiven Zentrum des Enzyms. Der EGF-Rezeptor ist normalerweise für das Zellwachstum zuständig, so dass bei dessen Hemmung auch das Tumorzellwachstum unterdrückt wird. Die Zellproliferation wird gestoppt und die Apoptose initiiert.
Indikationen
- Nicht resezierbares oder metastasiertes nicht kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) mit einer Exon 20-Insertionsmutation des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR).
Nebenwirkungen
- Haut: Exanthem, Paronychie, trockene Haut
- Gastrointestinaltrakt: Durchfall, Übelkeit, Stomatitis, Inappetenz, Erbrechen
- Müdigkeit
- Anämie
- Anstieg der Lebertransaminasen (ALAT, ASAT)
- Verlängerung des QT-Intervalls
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren, wie zum Beispiel Azolen und Makroliden, steigt die Plasmakonzentration von Mobocertinib an. Starke CYP3A4-Induktoren, wie zum Beispiel Rifampicin und Johanniskraut, senken die Plasmakonzentration von Mobocertinib. Mobocertinib soll nicht mit Wirkstoffen kombiniert werden, die das QT-Intervall verlängern.
Kontraindikationen
- Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder Hilfsstoffen
Zulassung
Mobocertinib ist seit 2021 durch die FDA in den USA zugelassen. Den Zulassungsantrag für Europa zog der Hersteller 2022 zurück.